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Bild: Romann Pfeffer, Vienna contemporary, 2015

Videos von Roman Pfeffer

Vienna contemporary, 2015, 2:46 min

„Der Sammler“ Roman Pfeffer als er die Arbeit von Aldo Giannotti bei der Vienna Contemporary 2015 aus der Ausstellungskoje unangemeldet herausschneidet.

Bei der Kunstmesse Vienna Contemporary zeichnet Aldo Gianotti an die Wand der Ausstellungskoje eine Motorsäge und setzt darunter den Schriftzug ‘This drawing can be taken for free if the collector comes with a chainsaw and saws the piece off the wall.’

Roman Pfeffer nimmt die Anweisung ernst und schneidet solange bis er letztendlich gestoppt wurde….

Waiting, 2011, 3:18 min

Das ohne erkennbaren Anfang und Ende geloopte Kurzvideo „Waiting“ von 2011 zeigt den Künstler als Wartenden („Waiter“). Er hält zwei Gläser in der Hand, zwei im Off befindliche Wasserschläuche befüllen diese fortwährend und bringen sie zum Überlaufen. Die statische Kamera verlangt nach laufenden Bildern, doch steht der Künstler erstarrt und gefangen im Korsett des Schicklichen, es gibt keinen Handlungsvollzug und keine narrative Schilderung. In „Waiting“ beschreibt Roman Pfeffer eine Haltung zwischen Konzentration und Zwang, „die Manifestation eines bestimmten Moments, der in einem Stillstand – eigentlich einem Zustand resultiert“. Erwartungen an Kunst, Künstler und Medium werden hier nicht erfüllt, das Zeit-Bild wird zu einem Statthalter der Verwehrung.

The Last Supper, 2009, 1:20 min

Kooperationsprojekt “The Last Supper” mit Aldo Giannotti, 2009, transformiert er bekannte Motive der Kunst- und Kulturgeschichte. Mit ihrer Zustandsveränderung und Neuinterpretation wird das Werke zur Metapher für Fragen zu Veränderung, Zeitablauf und Rhythmik.

Das Motiv erinnert an Leonardo da Vincis „Letztes Abendmahl“, das aufgrund seiner perspektivischen Tiefe als Meilenstein der Renaissancemalerei gilt. Roman Pfeffer gibt dem vertraut erscheinenden Motiv der – noch leeren – Tafel eine neue Wendung. Nach einem Moment der Stille – einer Sequenz von etwa 30 Sekunden – tritt blitzartig für eine Sekunde Bewegung ins Bild zugleich wird der Raum von einem lauten Klirren erfüllt.

13 weiße Teller, 13 Gläser, 13 Bestecksets fallen von oben auf den Tisch herab und zersplittern mit lautem Getöse – danach stellt sich wieder absolute Stille ein. Sobald die schaukelnde Bewegung der letzten Scherben erstarrt ist, erlischt das Bild um wieder von neuem zu beginnen. Das Video thematisiert das – mit dem Bild der Tafel angedeutete – Mahl als Kulthandlung, bei der sich mit der Aussage Jesu „Einer unter euch wird mit verraten“ auf sinnbildliche Weise eine neue Wendung einstellt.

„The Last Supper“ ist eine Manifestation eines bestimmten Moments, der die Situation verändert und einen neuen Zustand dokumentiert. Die BetrachterInnen werden überrascht, die Schnelligkeit der Aktion lässt kaum Zeit, das Gesehene zu reflektieren, die vertrauten Aspekte fügen sich wie die Scherben zu einem neuen Bild zusammen.

Brain Twister (Autogyrocopter), 2015, 2:25 min

In der Arbeit, Brain Twister (Autogyrocopter), arbeitet Pfeffer mit einem 17,5 Meter langen Ruderboot aus Holz und entzieht es seiner ursprünglichen Funktion. Mitten im Wiener Prater stellt sich der Künstler auf ein Podest und setzt sich das Boot auf seinen Kopf. Mit Hilfe des Windes dreht sich das Ruderboot ganz langsam um die eigene Achse. Durch diesen scheinbar simplen Eingriff wird das Boot zu einem Propeller umfunktioniert.

Auch wenn Pfeffers Interventionen oft einen nüchternen und einfachen Eindruck machen, war die Umfunktionierung des Bootes mit einem sehr hohen Aufwand verbunden. Das Ergebnis ist ein skurril anmutendes und zugleich schönes Bild, das beim Betrachter poetische Assoziationen freisetzt.

The Restricted Conference, 2011, 6 min

Kooperationsprojekt Roman Pfeffer/Markus Hofer

Dass die aktuelle Situation chronischer Beschränkung oder gar Stornierung von Versammlungen dieser Arbeit eine überraschende Aktualität verleiht, war nicht vorauszusehen. Die erste Szene des Films zeigt einen leeren Raum. Auf abgenutztem Bretterboden breitet sich ein funktionaler Konferenztisch aus: lackierte Holzplatte, zwei massive Metallbeine, vier Auslassungen für Verkabelungen, ein Tasten -Telefon. Das ist alles, keine Stühle. In der Rückwand jedoch eine Reihe von Steckdosen: Was an diesem Tisch verhandelt wurde, sollte anschlussfähig sein, sollte in die Weite wirken. Kein Zweifel, hier wurden wichtige Entscheidungen getroffen. Schließlich treten beide Künstler hinzu, schnell wechselnde close-ups begleiten ihre geübten Handgriffe und ziehen in den Bann. Berechnend wird vermessen. Als handele es sich um einen Schauprozess oder eine ritualisierte Hinrichtung, nimmt das zerstörerische Werk seinen Lauf. Nichts verbindet diese Form der Demontage mit der blinden Aggression der Wiener Aktionisten Friedrich Achleitner und Gerhard Rühm, die im April 1959 unter ohrenbetäubendem Lärm auf offener Bühne ein Klavier zertrümmerten. Roman Pfeffer und Markus Hofer geht es nicht um Vandalismus, sondern um Transformation. Diesem Akt sehen wir aus der distanzierten Nähe eines Wissenschaftlers zu. Über Kamera und ohne Ton ist der Beobachterstatus auf rein visuelles Erleben ausgerichtet. Funken weißer Flammen sprühen, als die Metallsäge ansetzt. Zähtropfender Leim deutet die Wendung an. Am Ende ist der Tisch zwar verschwunden, doch liegen keine zerborstenen Trümmer vor uns. Zu sehen sind vielmehr zwei identische Stühle und das Telefon. Nur die runden Öffnungen in ihren Rückenlehnen und manch ungeschönte Kante verraten ihre Genese aus zweitverwendetem Material und erinnern an die fingierten papiernen Welten eines Thomas Demand.

Untiteld, 2006, 4:18 min

Eine kleine Geschicht um die Idee: Wer sich selbst ein Loch gräbt….