hochhaus_home





Hochhaus_logo

Foto: Katrin Glanz, Hitzepickel 3.0, 2022, Videostill

Beiträge zu ALLES V

Michelle Alperin & Joe Neave

Every Breath Becomes A Sigh, 2023, 0:21 min

Andreas Drewer

c-mass, 2022, 5:04 min

Dumpfer Herzschlagrhythmus, ein körperloser Kopf lässt die Lippen tonvoll schlabbrig vibrieren. Die Frequenz steigert sich, bis der schwarze Bildgrund durch sich abwechselnde Filmaufnahmen von fünf Personen, die auf ihrem Gebiet äußerst populär waren/sind, ersetzt wird: Influencerin, Schlagersängerin, Reichskanzler, Rapper, US-Präsident. Die verbalen Botschaften der Hintergrundvideos weben zusammen einen Text. Der Kopf überdeckt die Köpfe dieser Personen, folgt den Bewegungen der Körper und produziert fortwährend Geräusche.

Tina Dunkel
AUto, 2020, 1:56 min
Blick aus einem Fenster auf eine Straße: ein Baum und Verkehr.
Die Video-/Soundarbeit AUto ist während eines Residenzaufenthalts in Auseinandersetzung mit der besonderen akustischen Situation vor Ort sowie dem Nachdenken über „Noise“ und „Natur“ entstanden.

Katrin Glanz
Hitzepickel 3.0, 2022,
Eine performative Intervention im Rahmen der Ausstellung 2052–Kunst zur Klimakatastrophe,
kuratiert von Raimar Stange, Kunstverein am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin 2022

Peter Kees

Goldenes Kalb, 2023, 6:42 min

Im Golf von Triest liegt die größte Segeljacht der Welt, die Oligarchenjacht „Shilling Yacht A“, auch bekannt unter dem Namen „White Pearl“. Beamte der italienischen Finanzpolizei setzten die Jacht im März nach Ausbruch des Ukraine-Krieges fest. Wie ein Fremdkörper liegt das Schiff nun seit über einem Jahr vor der norditalienischen Metropole. Die Jacht soll dem russischen Milliardär Andrej Melnitschenko gehören, der nach Russlands Invasion in die Ukraine auf eine EU-Sanktionsliste kam. Sein Vermögen wird auf 27 Milliarden Euro geschätzt. Wert der Jacht: 530 Millionen Euro. Länge des Bootes: 143 Meter.

Brauchen wir Kriege, weil wir zu viele auf der Erde sind?

Ton: Orgelimprovisation an der Rieger-Orgel der Nürnberger St. Egidien-Kirche

Soo Youn Kim

Sound of March 2021, 2021, 4:20 min

Eine künstlerische Untersuchung

Bereits während ihres Studiums der bildenden Künste spielten Konzepte wie Zeit und Schöpfung für die aus Südkorea stammende Künstlerin Soo Youn Kim eine zentrale Rolle.

In beiden Begriffen berühren sich Natur und Kultur. Der Auf- und Untergang der Sonne und des Mondes sind kosmische Zeitpunkte, die uns die schöpferische Kraft des Universums verdeutlichen.

Sie werden von der Künstlerin mithilfe des Quintenzirkels in Töne umgewandelt. Die Kombination dieser vier besonderen zeitlichen Momente stellt sich für jeden Tag neu dar und klingt daher auch stets anders.

Die Zeit fließt, die Zeit ist hörbar.

Der Wechsel der Tages- und Jahreszeiten bedeutet für Soo Youn Kims Werk nicht bloß die regelmäßige Zirkulation der Natur, sondern ein Changieren der Farbräume.

Die Zeit fließt, die Zeit ist sichtbar.

Julia Lazarus

Die Brüchigkeit der Spielerinnenkörper, 2011, 9:20 min

Die Kamera beobachtet in ruhigen Einstellungen den Trainingsalltag der deutschen National11 der Frauen. Der Fokus liegt auf dem Spannungsverhältnis von persönlichem Ehrgeiz, Zielbewusstsein und körperlicher Leistungsfähigkeit der Athletinnen. Während die dokumentarische Kamera die Verbesserung der sportlichen Leistungen beobachtet, wird sichtbar, dass der Optimierung des Körpers für den Wettkampf Grenzen gesetzt sind.

Maria-Leena Räihälä

AVANTI NATURA!, 2020-21, 2:04 min

Morgenvogel version of Avanti Popolo – Bandiera Rossa

Voice: Theresia Suckow and the Blackbird

Renée Ridgway

Black Bloc vs Black Box, 2020, 11:30 min

Dieses einkanalige Video beginnt damit, Galloways Definitionen der „Black Box“ und des „Schwarzen Blocks“ mit Text und Bild zu beleuchten, und überträgt dann seine Frage auf Kasimir Malewitschs Schwarzes Quadrat. Das Video wird durch rotierende Kästen oder Blöcke mit Übergängen in Powerpoint-Software veranschaulicht und zeigt kumulativ die Ergebnisse – die „Auswirkungen“ der Suche mit Google und Tor. Ausgangspunkt ist der Ausschnitt einer Zeichnung mit schwarzer Tinte auf weißem Papier, in deren Mitte kreisförmig „Datensubjekt“ geschrieben steht. Das Video schwenkt durch handgeschriebene „Subjektivitäten der Suche“ (Technology of the Self, Homoeconomicus, Neoliberal Subject, Interpellated Subject, Trusted User, Impressionable Subject, YOUs, Digitales Subjekt, Datenstaub, maschinenähnlicher Anderer, Cyborg, Cyberorganisation) auf der rechten Seite und ‚Agenturen der Anonymität‘ (Online-Enthemmungseffekt, Ich habe nichts zu verbergen, Pseudonymität, Online-Persona, K-Anonymität, Verschleierung, TrackMeNot, AdNauseum, Unerreichbarkeit, Techno-Elitismus, TAILS, Algorithmischer Anonymer Benutzer) auf der linken Seite. Bei der schrittweisen Einblendung von abwechselnden „Subjektivitäten der Suche“ und „Agenturen der Anonymität“ erscheint ein Zitat eines renommierten Wissenschaftlers (z. B. Foucault, Suler, Haraway, Nissenbaum, Chun, Gehl, Goriunova, Introna, Boyd), das oft die jeweilige „Subjektivität“ oder „Agentur“ zitiert. Im weiteren Verlauf des Videos drehen sich die aufeinanderfolgenden Blöcke zwischen den einzelnen Wörtern auf den Listen symbolisch nach links oder rechts, so dass langsam die gesamte Zeichnung mit Schlussfolgerungen „von unten nach oben“ und „von oben nach unten“ enthüllt wird, die diese „kritische Kartografie“ (Joler 2019) erklären – der schwarze Block (Agenturen der Anonymität) versus die Black Box (Subjektivitäten der Suche).

Christina Speer

Isabelle Huppert-Secret Thoughts, 2009, 4:45 min

Musik: Serge Gainsbourg/Jane Birkin, Nick Cave/Anita Lane

Alexander Steig

CUT TO (Lingshi-Park), 2013, 6:53 min

Erscheinung

Zu sehen ist ein alter Mann, der in einem herbstlichen Park in Shanghai konzentriert Diabolo spielt.

Nach dreieinhalb Minuten beendet der Mann seine Übung und es erfolgt ein harter Schnitt auf den ihm gegenüberliegenden Teich des Parks. Zu sehen die Wasserspiegelung des Nachbaus eines alten chinesischen Teehauses und einer Brücke, dahinter ein neuer Wohnblock, dessen Giebel die alte Architektur aufgreift, parallel dazu eine Allee von Lebensbäumen. Eine plötzliche Bewegung im Wasser bringt das Bild in einen liquiden Auflösungsmoment. Nach einiger Zeit ist das Paradoxon des instabilen Status Quo wieder hergestellt.

Hintergrund

Das Diabolo ist eine der ältesten bekannten Jonglierrequisiten. So gibt es Überlieferungen, wonach es bereits 1766 v. Chr. Diabolo-Spieler in der Shang-Dynastie gab. In China heißt das Spiel Kouen-Gen (den Bambus pfeifen lassen) und wurde seit alters her aus Bambus gefertigt. Während der Rotation in der Luft surren die Doppelkegel- oder Scheiben dank hoher Drehzahl und Löchern am Außenrand. In Südost- und Ostasien wird das Erzeugen des Surrens als erstes Lernziel angestrebt, bevor man sich die eigentlichen Spielkunstgriffe aneignet.

China erlebt seit den frühen 90ern starke ökonomische Umwälzungen. Tradition, kulturelle Identität und Kontinuität sind spätestens seit der Kulturrevolution ideologischen Vorgaben unterworfen. Der sich redlich bemühende alte Spieler, kann u. U. als verklärendes Sehnsuchtmotiv nach Fortschreibung einer verlorenen Tradition gesehen werden. Der harte Schnitt auf die neue Szene, in Drehbüchern als CUT TO gekennzeichnet, bricht die Idylle des selbstvergessenen Spielers ab um zu der anderen Idylle zu gelangen: Die Spiegelung im Wasser erinnert ebenfalls an das „alte China“ wobei der Neubau dieses “sentimentale Ensemble” von Wasser, Teehaus und Brücke mit Bäumen dominiert. Geeint werden beide Szenen durch die Hintergrundgeräusche von massivem Verkehrsaufkommen und Vogelgezwitscher.

Die Aufnahme entstand spontan auf einem Recherche-Spaziergang nahe des FCAC. Alexander Steig hat nur wenige Videofilme gedreht, alle sind als Plansequenz und in einem Take (ohne Schnitt) aufgenommen. Ansonsten ist der Künstler für seine Closed-Circuit-Videoinstallationen (CCTV) bekannt, die 24/7 ein ungeschnittenes Bild zeigen.

Stock’n’Wolf & Ritterskamp

Our House, 2006, 8:24 min

Our House – ein destruktiver Tanz durch die Geschichte der performativen Kunst, mit unter anderem Chris Burden, Gordon Matta-Clark, Timm Ulrichs, Niki de Saint Phalle und Joseph Beuys.