The Weather Underground – USA 2002, 92 Minuten, Regie: Sam Green und Bill Siegel
In den 1960er und 1970er Jahren war die Polarisierung der politischen Situation in den USA akut mit dem Vietnamkrieg und dem Kampf um die Bürgerrechte verbunden. Angesichts der scheinbar wirkungslosen Methoden des friedlichen Protests und Widerstands bildeten sich innerhalb der Protestbewegung militante Gruppen, unter anderem der Weather Underground. Der Film beleuchtet Vorgeschichte und Aktivitäten des Weather Underground. Green und Siegel lassen Aktivisten und Aktivistinnen von damals sprechen und zeigen die vom FBI angewandten illegalen Methoden in der Bekämpfung der Revolte. „The Weather Underground“ wurde 2004 für den Oscar nominiert und ist das erst zweite filmische Dokument zur US-amerikanischen Stadtguerilla.
„Die Weathermen (Weather Underground Organisation) hatten die Ehre und das Vergnügen, Dr. Timothy Leary behilflich zu sein, aus dem POW-Lager in San Luis Obispo, Kalifornien, auszubrechen. Er war ein politischer Gefangener, eingesperrt für die Arbeit, die er getan hat, die uns allen hilft, eine neue Kultur in dieser Wüste zu erschaffen, in die dieses Land von Demokraten, Republikanern und widerlichen Menschen verwandelt wurde. LSD und Gras wie auch die Kräuter, der Kaktus und die Pilze der amerikanischen Indianer und der unzähligen Zivilisationen, die auf dieser Erde existiert haben, werden uns helfen, eine Zukunft aufzubauen, die es uns ermöglicht in Frieden zu leben. Jetzt sind wir im Krieg. […] Unsere Organisation verpflichtet sich, die Kriegsgefangenen zu befreien. Wir sind gesetzlos, wir sind frei.“ Bernadine Dohrn, 15. September 1970, Weatherman Underground: Kommunique Nr. 4