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Bild: Susanne Britz, 2023

Susanne Britz
CIRCUIT

Die Ausstellung CIRCUIT von Susanne Britz Eröffnet am 28. November 2023 um 18 Uhr und zeigt, bis zum 6. Februar 2024, ihren Kommentar zum Ort.

Ausgangspunkt von Susanne Britz transformativen Arbeiten sind Alltagsgegenstände aus genuin kunstfernen Lebensbereichen wie Wäscheständer, Geschirrmatten, Schaltpläne und Schablonen, Abflussrohre und Gymnastikbänder, alt und neu, Unikat und Massenware.

Diese Objekte aus Britz‘ heterogenem Materialpool werden zum primären Gestaltungsmittel ihrer Arbeiten, die meist raumbezogen und prozesshaft entwickelt werden und so in Beziehung zum umgebenden Raum treten.

In diesem Sinne interessiert Susanne Britz nicht das einzelne Objekt als solches, sondern sein Zusammenspiel in einem Beziehungsgeflecht, das die Künstlerin je nach Medium auf unterschiedliche Weise herstellt.

Durch die Integration jeder einzelnen Komponente in ein zeichenhaftes Gesamtgefüge erfährt dieses eine Umwertung. So verfremdet, verschiebt sich der Blick vom Einzelnen zum Ganzen. Unsere immer komplexer werdende, künstliche wie fragmentierte Alltagswirklichkeit wird von Britz mit einem Schmunzeln in laborartige Versuchsanordnungen verwandelt, die fremd und vertraut zugleich erscheinen.

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Robert Gschwantner

Backdrift

20. September bis 19. November 2023

Im Dezember 1999 havariert der Hochseetanker Erika vor der bretonischen Küste und verursacht einen enormen Ölteppich. Diesen metaphorischen Begriff für über das Meer schwappendes Öl habe ich in seine konkrete Bedeutung transferiert, indem ich vor Ort ausgeflossenes Erdöl einsammelte und damit dünne, transparente PVC-Schläuche füllte, aus denen ich zuvor einen Teppich geflochten hatte. Es war der Beginn einer Projektreihe, die sich mit europäischen Landschaften auseinandersetzt, die durch den Einfluss des Menschen auf außergewöhnliche Weise transformiert wurden. Ursprünglich auf die Ökologie ausgerichtet, erweiterte sich mein Fokus auf die topografischen Aspekte künstlicher Wasserlandschaften. Es sind Inseln, Seen, Kanäle, Wasserfälle, die aus politischen, wirtschaftlichen oder technischen Erwägungen konstruiert wurden und deren Entstehungsgeschichte teilweise Jahrhunderte oder Jahrtausende zurückliegt. Das Wasser konserviert diese artifiziellen Landschaftsformen und Grundrisse. Als Solitäre prägen sie die natürlich gewachsene Umgebung. Erdöl, Wasser, Schlamm und andere spezifische Relikte, die ich vor Ort sammle, werden wie Landschaftsreliquien bewahrt, indem sie als Füllmaterial für meine Teppiche und Bilder aus PVC-Schläuchen dienen. 

Raum 2

Die Teppiche der Serie Lost & Found sind eine Art Remake und Fortführung meines Projekts Merci Total über die Ölpest, verursacht durch den Untergang des Öltankers Erika vor 20 Jahren. Während eine Ölpest mehr oder weniger lokal begrenzt bleibt, verteilen sich in den Weltmeeren jährlich Millionen Tonnen von Plastikmüll, der zum Teil wieder an die Strände gespült wird.

Im Jahr 2020 habe ich an einem Strand der kleinen, unbewohnten griechischen Insel Yalis Plastikpartikel, Sand und Meerwasser gesammelt und in handgeflochtene Teppiche aus PVC-Schläuchen gespritzt. In den Schläuchen sinkt der Sand im Meerwasser nach unten, während Plastikteilchen nach oben steigen, sich gegenseitig blockieren und ein zufälliges Muster bilden.

Raum 1

τέχνη (Techni), das griechische Wort für Kunst, ist ein passender Begriff, um die Landschaft um den Kanal von Korinth zu beschreiben. Der Kanal, der im 19. Jahrhundert mit großem Aufwand gebaut wurde, ist ein gewaltiger Eingriff in die Natur, trennt den Peloponnes vom Festland und macht ihn zu einer Insel. Nur wenige Jahrzehnte nach seinem Bau verlor der Kanal seine Bedeutung für die Schifffahrt, da moderne Schiffe zu groß für eine Durchfahrt sind. Geometrie, Landschaft, Technik, Kunst und Geschichte sind Facetten meiner Bildobjekte. Jede Arbeit aus der aktuellen Werkreihe The Dividing Line besteht aus mehreren Schichten und damit verwobenen Perspektiven. Den Bildträger überspannen PVC-Schläuche, die mit Meerwasser aus dem Kanal gefüllt sind. Dahinter befindet sich eine Glasplatte, die zur Hälfte mit einem geometrischen Motiv überzogen ist. Die nicht bemalten Leerstellen geben den Blick frei auf einen im Bildgrund montierten Spiegel. Je nach Blickwinkel des Betrachtenden spiegeln sich darin aktuelle Satellitenaufnahmen und Landschaftsbilder rund um Korinth aus dem frühen 19. Jahrhundert, eingerahmt von einem klassischen Holzrahmen. Der Effekt des Auftauchens der Landschaften entsteht dadurch, dass sich diese Landschaftsmotive auf der Rückseite der geometrisch bemalten Vorderseite befinden. Indem die Landschaft als ephemeres Spiegelbild erfahrbar ist, schwebt sie wie eine Erscheinung im Raum und verschmilzt mit der konkret fassbaren Vorderseite zu einem komplexen Ganzen. (Robert Gschwantner, 2023)

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ALLES V

Sonja Alhäuser – Michelle Alperin & Joe Neave – Elisabeth Ajtay – Nándor Angstenberger – Martin Assig – Clara Bahlsen – Emiliano Baiocchi – bankleer – Heike Kati Barath – Michael Bause – Kai-Annett Becker – Matthias Beckmann – Christoph Beer – Franziska Beilfuß – Arnold Berger – Holger Biermann – Manuel Bonik – Gunnar Borbe – Patrick Borchers – Kai Bornhöft – Ivan Boskovic – David Braithwaite – Susanne Britz – Simone Brühl – Ingmar Bruhn – Thomas Bruns – Astrid Busch – Dirk Busch – Alexander Callsen – Kyung-hwa Choi-Ahoi – Herbert De Colle – Marula di Como – Chris Costan – Henrike Daum – Dellbrügge & de Moll – Nanett Dietz – Chris Dietzel – Andreas Drewer – Tina Dunkel – Rouven Dürr – Irena Eden & Stijn Lernout – Axel Eichhorst – Manfred Eichhorn – Jürgen Eisenacher – Ether Elia – Dana Engfer – Carola Ernst – Media Esfarjani – Stefan Fahrnländer – Sabine Fassl – Christel Fetzer – Frederik Foert – Franziska Frey – Sabine Friesicke – Catherine Gerberon – Ingo Gerken – Katrin Glanz – Thorsten Goldberg – Kerstin Gottschalk – Massoud Graf-Hachempour – Robert Gschwantner – Kim Dotty Hachmann – Ulrich Hakel – Zandra Harms – Klaus Hartmann – Lisa Haselbek – Ulrich Heinke – Tanja Hehn – Andreas Helfer – Gerhard Himmer – Annika Hippler – Reinhard Hölker – Ralf Homann – Stephan Homann – Alexander Horn – Fabian Hub – Franziska Hünig – Gunilla Jähnichen – Zora Janković – Maarten Janssen – Gabriele Jerke – Uwe Jonas – Yuki Jungesblut – Nikos Kalaitzis – Mi Jean Kang – Judith Karcheter – Peter Kees – Werner Kernebeck – Soo Youn Kim – Annette Kisling – Ulrike & Günther-Jürgen Klein – Susanne Knaack – Win Knowlton – Andreas Koch – Silke Koch – Eva-Maria Kollischan – Karen Koltermann – Sebastian Körbs – Inge Krause – Christine Kriegerowski – Käthe Kruse – Annette Kuhl – Susanne Kutter – Patricia Lambertus – Nina Langbehn – Gesa Lange – Michael Lapuks – Julia Lazarus – Seraphina Lenz – Sabine Linse – Pia Linz – Christine Lohr – Agnes Lörincz – Petra Lottje – Enikö Márton – Rei Matsushima – Matthias Mayer – Udo Meinel – Manfred Michl – Ulrike Mohr – Mariella Mosler – Leo de Munk – Berit Myrebøe – Ursula Neugebauer – Gertrud Neuhaus – Fernando Niño-Sánchez – NOMDEPLUM – Anja Nowak – Gabriele Obermaier – Lorcan O’Byrne – Mayumi Okabayashi – Juergen O. Olbrich – Jürgen Paas – Lydia Paasche – Christina Paetsch – Jürgen Palmtag – Javier Peñafiel – Roman Pfeffer – Pfelder – Andrea Pichl – Torsten Prothmann – Katja Pudor – Emily Pütter – Maria-Leena Räihälä – Andrea van Reimersdahl – Mirja Reuter – Kai Richter – Renée Ridgway – Gerda Riechert – Yannick Riemer – Matthias Röhrborn – Matthias Roth – rasso rottenfusser – Maike Sander – Walter Santoni – Matthias Schamp – Gisela Schattenburg – Sandra Schlipkoeter – Alexandra Schlund – Sylvia Schultes – Richard Schütz – An Seebach – Olivia W. Seiling – Spunk Seipel – Daniel Seiple – Fabian Seiz – Tanja Selzer – Soji Shimizu – Soyoung Shon – Martina Siefert – Hildegard Skowasch – Elisabeth Sonneck – Jan-Peter E.R. Sonntag – Christina Speer – Petra Spielhagen – Ute Sroka – Anne Staszkiewicz – Alexander Steig – Gabi Steinhauser – Christian Stock – Stock’n’Wolf & Ritterskamp – ststs – Betty Stürmer – Lorant Szathmary – Thea Timm – Peter Torp – Tim Trantenroth – Petra Trenkel – Lukas Troberg – Andrea Übelacker – Anne Ullrich – Timm Ulrichs – Marc Vidal – Anke Völk – Ivo Weber – Albert Weis – Ute Weiss Leder – Markus Willeke – HS Winkler – Andreas Wolf – Markus Wüste – Barbara Zenner – Julia Ziegler – Sandra Zuanovic – H.H. Zwanzig

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26. April bis zum 25. Juni 2023

Astrid Busch

world in minds

Früher kam die Welt mit den Schiffen in die Stadt, heute sind sie abgeriegelte Bereiche und gelten nur noch im Geiste als Tore zur Welt. Mit der Ausstellung „world in minds“ versetzt Astrid Busch die Besuchenden in die Großhäfen von vier Städten. Sie nähert sich künstlerisch der Geschichte und Gegenwart der Häfen von Hamburg, Antwerpen in Belgien, Le Havre in Frankreich und Istanbul in der Türkei sowie dem Takt ihres Schiffsverkehrs. Indem sie verschiedene Medien und Zeitebenen verknüpft, entsteht ein dichtes Netz an Bezügen und eine Vielfalt möglicher Lesarten. Sie baut Settings aus Installationen und Objekten, Fotografie und Film, Projektion und Papierarbeiten, mit denen Sie die Orte auf ihre sinnliche Wahrnehmbarkeit und ihre Wirkung auf den Menschen untersucht.

Astrid Busch studierte Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Ihre Werke waren unter anderem in Ausstellungen im Maison des Arts Solange-Baudoux in Évreux, Frankreich, im Modern Art Museum in Jerewan, Armenien, im Hetjens-Museum in Düsseldorf, im Museum Kunst der Westküste auf der Insel Föhr, sowie im Kunstpalast Düsseldorf zu sehen.

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Bild: Nándor Angstenberger

7. Februar bis 12. April 2023

Nándor Angstenberger

Weltenbau

“Wenn mich jemand fragt, was ich als bildender Künstler mache, antworte ich: Ich bin ein Weltenbauer!

Aber ich bin auch ein Sammler, ein Falter, ein Schneider oder ein Suchender, ein Finder und ein Archivar.

Meine organisch wachsenden Konstruktionen sind weder Modelle für etwas noch Modelle von etwas. Sie sind Lebensentwürfe, Vorschläge und Anregungen für neue Ideen und Raumkonzepte, aber auch Entwürfe für nicht realisierbare Konstruktionen aus einer Parallelwelt, die wir nur aus der Literatur oder Mythologie kennen.

Die Materialien, die ich für meine Arbeiten verwende, sind meist Fundstücke, Vergessenes, Zurückgelassenes oder Verlorenes. Sie haben Patina, sie haben Lebensspuren in Form von Kratzern, Verfärbungen oder Verformungen, und diese Lebensspuren sind es, die das Material für mich interessant machen. Sie sind meist sehr klein, können aber auch größer sein, unscheinbar, gerne übersehen, aber in ihrer Zusammenstellung offenbaren sie die Magie der Dinge. Das können auch Fundstücke aus der Natur sein, herabgefallene Äste, von Jahreszeiten und Witterung bearbeitet, oder Treibgut, von den Kräften des Wassers neu interpretiert. Ich möchte den Betrachter einladen, die kleinen Dinge des Alltags neu zu entdecken und dabei die Schönheit des Unscheinbaren und leicht zu Übersehenden schätzen zu lernen. Es ist eine Ästhetik des Unperfekten, die sich durch Asymmetrie, Rauheit, Unregelmäßigkeit, Einfachheit und Sparsamkeit auszeichnet und damit Respekt vor der Eigenart der Dinge zeigt.

Ich sammle diese Materialien unermüdlich, ohne an einen Ort gebunden oder auf ein Material fixiert zu sein. Teil meiner Recherche ist es, einen neuen Ort, mein zukünftiges Material- und Ideenarchiv, zu erkunden und dabei erste Eindrücke zu sammeln und zu sortieren.

Gerade ein großes Thema in meiner Arbeit sind meine konzentrischen utopischen und fantastischen Landschaften oder Weltbilder. Sie sind sehr autobiographisch, ein Status quo, ein Ereignis, ein Nachdenken über Systeme, wie man lebt, wie man lebt und wie man nicht lebt. Was um uns herum passiert, Teil dieser Gesellschaft zu sein, Künstler zu sein, Mensch zu sein. Vieles von dem Material, das ich verwende, nehme ich aus der Natur, aber ich gebe auch einiges wieder in den Kreislauf der Natur zurück, wenn ich die Installationen abbaue. Es ist auch eine Spurensuche, auf die ich mich begebe, das Sammeln von Arbeitsmaterial, Erfahrungen und Erlebnissen.

Meine filigranen Objekte entstehen ohne Skizzen oder konkrete Vorarbeiten. Sie werden von der eigenen Vorstellungskraft geleitet. Persönliche Notizen und Erlebnisse finden ohne die übliche bewertende Ordnung Eingang in meine Objekte. Trotz ihrer oft märchenhaften Erscheinung sind meine Arbeiten auch Kommentare zur Krise des Privaten und zum Verlust stabiler Identitäten. In einer globalisierten Welt haben sich Gewissheiten endgültig aufgelöst, absolut alles ist zu Material geworden.” (Nándor Angstenberger, 2022)

Nándor Angstenberger will den Betrachter dazu einladen, die kleinen Dinge des alltäglichen Lebens neu zu entdecken und so die Schönheit des Unauffälligen und leicht zu Übersehenden schätzen zu lernen. Seine Materialien sind meistens Fundstücke: Vergessenes, Verlassenes und Verlorenes oder auch Fundstücke aus der Natur. Sie haben Patina, sie haben Kratzer, Verfärbungen, sind deformiert. Diese Lebensspuren machen das Material für ihn erst interessant und in ihrer Zusammenstellung erschließt er die Magie dieser Dinge. Es ist eine Ästhetik des nicht Perfekten, das sich durch Asymmetrie, Rauheit, Unregelmäßigkeit, Einfachheit und Sparsamkeit auszeichnet, und damit Achtung vor der Eigenheit der Dinge beweist. Angstenberger studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und bezeichnet sich als ein Weltenbauer und Materialarchivar. Seine Arbeiten wurden unter anderem im Museum Marta Herford, Ludwig Museum Koblenz, Kunsthalle Krems, Kunstmuseum Ahrenshoop, in der Kunsthalle Emden und Museum Kloster Unser Lieben in Magdeburg, Landesmuseum Stuttgart, im Kunstverein Freiburg, Kunstverein Bellevue-Saal Wiesbaden und im Zeppelin Museum Friedrichshafen gezeigt. Darüberhinaus Bühnenbild Installationen für Neue Musik in der Pariser Philharmonie und für OperaLab im Ackerstadtpalast, Berlin.

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Bild: R.J. Kirsch, Hai

Tierisch

Sonja Alhäuser, Ingmar Bruhn, Kyung-hwa Choi-ahoi, R. J. Kirsch,
Manfred Michl,  Susanne Ring

Eröffnung am Dienstag, 29. November um 19 Uhr

und zeigt, bis zum 25. Januar 2023, mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln Ansichten von Tieren.

 

Sonja Alhäuser zeichnet viele Tiere die als Nahrung eine Rolle spielen und beschreibt etwa den Prozess der Zubereitung. In letzter Zeit nehmen auch Pferde in ihrem Werk einen größeren, nicht kulinarischen, Raum ein.

Ingmar Bruhn konzentriert sich in seiner Malerei auf Wildtiere, die er mit groben Strich in ihrer Unnahbarkeit einfängt.

Kyung-hwa Choi-ahoi erzählt in ihren Zeichnungen Geschichten, die sich mit dem Verhältnis der Menschen zu ihren (Haus-) Tieren beschäftigen.

R. J. Kirsch malt in kräftigen Farben „Tiere in Öl“, deren Motivvorlagen er dem allgemeinen medialen Bilderstrom entnimmt.

Manfred Michl betrachtet in seiner Malerei und Zeichnung das miteinander von Tier und Mensch.

Susanne Ring beschäftigt sich in ihrem skulpturalen Werk auch mit tierischen Formen, die unwirklich erscheinen können aber immer auf etwas Tierisches verweisen.

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Bild: Fennpfuhl, Thomas Bruns, 2022

50 Jahre Utopie

Holger Biermann, Thomas Bruns, Marula Di Como,

Birgit Szepanski, Lukas Troberg

Die Ausstellung 50 Jahre Utopie Eröffnet am 30. August 2022 um 19 Uhr und zeigt, bis zum 23. November 2022, einen Blick mit künstlerischen Mitteln auf das urbanen Gebilde Fennpfuhl.Wie lebt es sich in der gebauten Utopie?

Holger Biermann fängt mit seiner situativen Straßenfotografie das alltägliche Leben in diesem Gebiet ein, er bewegte sich über Wochen im Fennpfuhl um die Motive zu finden.

Thomas Bruns raumhoch plakatierte Architekturfotografien vermitteln die atemberaubende Urbanität des Areals. Er kombiniert sie mit Fotografien der Skulpturen und des Freizeitangebots aus dem Fennpfuhl-Park.

Marula Di Como und Birgit Szepanski beziehen sich in ihren installativen Arbeiten auf historische Aspekte der Hochhaussiedlung.

Marula Di Como verwendet Holzelemente, mit denen sie Entscheidungsmomente der Planung und Entstehung des Viertels aktualisiert.

Birgit Szepanski setzt sich in ihrer textilen Installation mit der Realität der Obdachlosigkeit auseinander, die im Fennpfuhl in der DDR nicht und heute nur teilweise sichtbar ist.

Lukas Troberg macht die funktionale Architektur des Gebietes zum Thema und setzt Lüftungsrohre, verbogene Poller und Schutzbügel als extravagante Gäste der Ausstellung in Szene.

Sie scheren sich sichtlich nicht darum, was andere denken und setzen ihre Exklusivität übermäßig auffällig in Szene. So sehr, dass man den Eindruck bekommen könnte, sie hätten ihr Erscheinungsbild in Gedanken an das Publikum gewählt, von dem sie sich eigentlich abgrenzen wollten…

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Foto: Uwe Jonas, 250 Jahre Humboldt, Humboldt-Forum, September 2019

ALLES IV

Die Ausstellung ALLES IV Eröffnet am 21.Juni 2022 um 19 Uhr und gibt, bis zum 24. August 2022, mit Werken von Fotografie bis Ölmalerei, aber auch Skulpturen und Videos, einen Einblick in das Schaffen der bildenden Künste.

Dem studio im HOCHHAUS ist es immer ein Anliegen, die aktuellen Strömungen in der Bildenen Kunst zu zeigen, um den Bewohner*innen Neu-Hohenschönhausens die Möglichkeit zu bieten, abseits der Hotspots des Kunstbetriebes einen Einblick in die aktuelle Kunstproduktion werfen zu können.

Das studio im HOCHHAUS füllt seine Räume bis unter die Decke mit ALLEM was die teilnehmenden Künster*innen hergeben, und bildet dabei eine Bandbreite des Schaffens ab, die es jede(m/r) Besucher*in ermöglicht, Werke gewahr zu werden die ihr oder ihm gefallen. Auch fordert die Ausstellung von den Besucher*innen Zeit und Geruhsamkeit um durch die Räume zu streifen, zu flanieren, und so immer wieder Neues entdecken zu können.

Mit: Sonja Alhäuser – Michelle Alperin & Joe Neave – Elisabeth Ajtay – Nándor Angstenberger – Martin Assig – bankleer – Heike Kati Barath – Claudia Barcheri – Horst Bartnig – Jürgen Baumann – Michael Bause – Kai-Annett Becker – Matthias Beckmann – Nora Below – Benjamin Berkow – Holger Biermann – Boisseau & Westermeyer – Manuel Bonik – Patrick Borchers – Gunnar Borbe – Kai Bornhöft – Nick Bötticher – David Braithwaite – Thomas Bruns – Ingmar Bruhn – Astrid Busch – Dirk Busch – Alexander Callsen/Boris Jöns – Salomé Chkheidze-Mohs – Herbert De Colle – Marula di Como – Chris Costan – Swen Daemen – Henrike Daum – Ole Debovary – Dellbrügge & de Moll – Helmut Dick – Andreas Drewer – Irena Eden & Stijn Lernout – Manfred Eichhorn – Jürgen Eisenacher – Dana Engfer – Carola Ernst – Sabine Fassl – Christel Fetzer – Frederik Foert – Franziska Frey – Sabine Friesicke – Catherine Gerberon – Ingo Gerken – Katrin Glanz – Christian Grosskopf – Thorsten Goldberg – Carola Göllner – Kerstin Gottschalk – Reinhold Gottwald – Massoud Graf–Hachempour – Kim Dotty Hachmann & Ginny Sykes – Ulrich Hakel – Zandra Harms – Klaus Hartmann – Lisa Haselbek – Michael Hauffen – Tanja Hehn – Tina Isabella Hild – Gerhard Himmer – Annika Hippler – Alekos Hofstetter – Birgit Hölmer – Ralf Homann – Fabian Hub – Irène Hug – Franziska Hünig – Anja Ibsch – Andrea Imwiehe – Verena Issel – Gunilla Jähnichen – Zora Janković – Gabriele Jerke – Uwe Jonas – Jae-Eun Jung – Yuki Jungesblut – Nikos Kalaitzis – Martin Kaltwasser – Mi Jean Kang – Judith Karcheter – Peter Kees – Werner Kernebeck – Annette Kisling – Ulrike & Günther-Jürgen Klein – Andreas Knäbel – Win Knowlton – Andreas Koch – Silke Koch – Susanne Kohler – Eva–Maria Kollischan – Karen Koltermann – Marcel Kopp – Ruppe Koselleck – Andreas Kotulla – Inge Krause – Käthe Kruse – Annette Kuhl – Susanne Kutter – Kim Eun Kyoung – Chantal Labinski – Michael Lapuks – Seraphina Lenz – Pia Linz – Agnes Lörincz – Petra Lottje – Antonia Low – Liz Magno – Enikö Márton – Rei Matsushima – Matthias Mayer – Udo Meinel – Manfred Michl – Hanako Miyamoto – Ulrike Mohr – Mariella Mosler – Leo de Munk – Berit Myrebøe – Christophe Ndabananiye – Silvia Nettekoven – Ursula Neugebauer – Gertrud Neuhaus – Gabriele Obermaier – Lorcan O’Byrne – Mayumi Okabayashi – Juergen O. Olbrich – Jürgen Palmtag – Jürgen Paas – Günther Pedrotti – Roman Pfeffer – Pfelder – Andrea Pichl – Torsten Prothmann – Katja Pudor – Emily Pütter – Maria-Leena Räihälä – Andrea van Reimersdahl – Roland Reiter – Mirja Reuter – Gerda Riechert – Kai Richter – Renèe Ridgway – Matthias Roth – rasso rottenfusser – Robert Rudigier – Andreas Sachsenmaier – Maike Sander – Matthias Schamp – Gisela Schattenburg – Alexandra Schlund – An Seebach – Olivia W. Seiling – Daniel Seiple – Spunk Seipel – Fabian Seiz – Soji Shimizu – Soyoung Shon – Jan-Peter E.R. Sonntag – Elisabeth Sonneck – Christina Speer – Petra Spielhagen – Ute Sroka – Anne Staszkiewicz – Alexander Steig – Christian Stock – Stock‘n‘Wolf – Tommy Støckel – Kamil Sobolewski – ststs – Sven Stuckenschmidt – Betty Stürmer – Max Sudhues – Caro Suerkemper – Lorant Szathmary – Gaby Taplick – Anke Teichel – Thea Timm – Peter Torp – Lukas Troberg – Andrea Übelacker – Anne Ullrich – Timm Ulrichs – Anke Völk – Klaus Walter – Christine Weber – Ute Weiss Leder – Markus Willeke – HS Winkler – René Wirths – Andreas Wolf – Gisela Wrede – Simone Zaugg – Barbara Zenner – Maike Zimmermann – Edgar Zippel – Sandra Zuanovic

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Responsive Curating

Anjana Kothamachu, Antonia Low, Ina Ettlinger, Hans HS Winkler, Harish V Mallappanavar, Rasso Rottenfußer, Vichar B N, Vineesh Amin

Kuratorisches Team: Ralf Homann, Uwe Jonas, Suresh Kumar, Surekha

Die Ausstellung Responsive Cutating Eröffnet am 5. April 2022 um 19 Uhr und gibt, bis zum 15. Juni 2022, einen Einblick in die „Ergebnisse“ des „Responsive Curating“ der indisch/deutschen Ausgabe.

Stellen Sie sich vor, der Ausstellungsraum sei so etwas wie ein Endgerät, zum Beispiel ein Mobiltelefon, und die Ausstellung bestehe aus einem Datenpaket, das sich im Raum downloaded und entpackt: Je nach Größe und Kontext des Ausstellungsraumes verändern sich die Kunstwerke während ihrer Installation. „Responsive Curating“ experimentiert mit der »Ausstellung« als ein »universales Medium«, das an jedem Ort kommunizieren kann. Eine Versuchsanordnung mit überraschenden Ergebnissen, gerade in Hinblick auf die aktuellen Herausforderungen einer Pandemie. Die Künstler*innen setzen angesichts eingeschränkten Kulturlebens nicht auf eine Digitalisierung von Abbildungsstrategien oder auf die Umverpackung in Online-Formate. „Responsive Curating“ im studio im HCOHHAUS verlässt sich ganz auf die Kraft bildender Kunst im physischen Raum und die direkte Erfahrung und vertiefte Auseinandersetzung der Besucher*innen mit den einzelnen Arbeiten. Arbeiten, die sich durchaus mit der neuartigen Herausforderung einer digitalen Kultur, globaler Ökonomie und dem damit verknüpften Spannungsfeld zwischen Identität und Universalismus auseinandersetzen. Mit Blick auf ökologische Fragen waren für die internationale Ausstellung weder Reisen von Künstler*innen, noch Kunsttransporte nötig. Stattdessen sucht das kuratorische Konzept des „Responsive Curating“ formale Prinzipien der instruction-based art der 1960er Jahre wieder auf, folgt jedoch heutigen Anforderungen: Dazu gehören z.B. die Skizzierung der Instruktionen mit Vektorgrößen oder der responsive Entwurf der einzelnen Objekte im Ausstellungsraum. Auf der Grundlage der künstlerischen Instruktionen werden die Arbeiten für jeden Ausstellungsort erneut realisiert und nach Ende der Ausstellung im lokalen Wertstoffkreislauf recycelt. Die Aura des Kunstwerks entsteht bewusst nicht. Das studio im HOCHHAUS ist die dritte Station von „Responsive Curating“ nach der Venkatappa Art Gallery in der südindischen Mega-Metropole Bengaluru 2019 (Exhibition on Flash Drive) und dem Kunstraum München 2020.

Zu sehen sind Arbeiten von Anjana Kothamachu (Bengaluru), Antonia Low (Berlin u. Stuttgart), Ina Ettlinger (München), Hans HS Winkler (Berlin), Harish V Mallappanavar (Haveri), rasso rottenfusser (Riva del Garda und München, Vichar B N (Bengaluru) und Vineesh Amin (Bengaluru). Die Kunstwerke basieren auf den digitalen Instruktionen der Künstler*innen und wurden in München für die Ausstellung eigens hergestellt. Sie befragen u.a. die Veränderung der Zeit durch die Corona-Pandemie, die Funktion von Original und Kopie auf dem globalen Kunstmarkt, die Rollenerwartungen an bzw. Wunsch-Projektionen auf Künstler*innen und die politischen Gestaltungsmöglichkeiten in diversifizierten globalisierten wie postkolonialen Kontexten.

Unterstützt von:

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Bild: Christof Zwiener, Entwurf für ein Land Art Projekt in Schweden

Roman Pfeffer and Christof Zwiener

Die Künstler Roman Pfeffer und Christof Zwiener vermessen die Welt der Dinge im Studio im Hochhaus. Am 16. November 2021, um 19.00 Uhr, eröffnet die Ausstellung und gibt einen Einblick in deren Interventionen und Deformationen. Sie ist bis zum 19. Januar 2022 im studio im HOCHHAUS in der Zingster Straße 25 zu sehen.

In ihren Werken laden beide Künstler Dinge mit Geschichte und Erwartungen auf und befragen die Materialien auf unterschiedliche Art: Pfeffer nutzt eine große Bandbreite künstlerischer Möglichkeiten um Maße und Proportionen von Dingen zu untersuchen und sie in neue Formen zu bringen, wie bei dem umgeformten 8’er-Ruderboot, das als Braintwister in der Ausstellung zu sehen ist. Bei Zwiener spielen die Narrative gefundener Gegenstände und Orte die Hauptrolle. Durch den überwiegenden Einsatz von Readymades, die ortsspezifisch arrangiert und ab und an verfremdet werden, macht Zwiener die Überlagerung von Zeiten sichtbar. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind hier unmittelbar mit einem Gegenstand, einem Gebäude oder einem Ort verknüpft.

Roman Pfeffer wurde 1972 in Vöcklabruck in Österreich geboren. Er studierte von 1996 bis 2001 Malerei an der Akademie der bildenden Künste bei Gunter Damisch in Wien und am Kent Institute of Art and Design in Canterbury. Er ist Mitglied des Leitungsteams der Klasse TransArts an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo er auch lebt.

Christof Zwiener, ebenfalls Jahrgang ’72, aus Osnabrück, studierte interdisziplinäre Bildhauerei an der HBK Braunschweig. Er lebt und arbeitet in Berlin als Künstler und Kurator. Er organisiert an unterschiedlichen Orten, häufig in Pförtnerhäusern, temporäre Ausstellungsprojekte.