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Ute Aurand und Lilli Kuschel

Donnerstag 23. November, 19 Uhr





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Donnerstag 23. November, 19 Uhr

Filmabend
mit Filmen von Ute Aurand und Lilli Kuschel

dj mfx (reboot fm) gestaltet dazu neue Tonspuren mit Vinyl aus dem Klangarchiv

Ute Aurand

„(…) Throughout the film, Aurand develops a beautiful rhythmic pattern with her in-camera edits and intuitive use of the variable shutter. There is a musical quality to the way brief clusters of shots, complete with flash frames, lead into gestural pans. The manual fades that she employs—often in the same shot—invoke a series of revelations, a feeling further amplified by her cuts to color footage. Aurand shares her process of discovery: as the building unfolds before her, the film is constantly re-energized by new explorations of the architectural space. The museum alone is a stunning example of design, but Aurand’s ability to find new visual surprises in the myriad details of the building—using holes in the walls as frames, considering the shadows of a slatted stairwell, compressing the perspective on a series of latticed walls—moves this well beyond a document of a building into a passionate call to look.(…)” (Chris Kennedy)

IN DIE ERDE GEBAUT (2008, 42 Minuten, 16mm,Idee, Kamera, Schnitt: Ute Aurand)

Vom Spatenstich im Mai 2004 bis zur Eröffnung im Februar 2007 verfolgt der Film den Erweiterungsbau des Museums Rietberg, einer Sammlung außereuropäischer Kunst in Zürich. Im Laufe der Bauarbeiten verändert sich die Art der Arbeit von der schweren körperlichen Arbeit wie Erde ausheben, Beton gießen, Stahlverbindungen verlegen, über Wände glätten und Fußboden verlegen, bis zum Aufstellen der Exponate in den neuen Räumen. Die unterschiedlichen Tätigkeiten der Arbeiter bestimmen den Rhythmus des Films. IN DIE ERDE GEBAUT ist ohne Ton.

 

Lilli Kuschels Bilder städtischer Ensembles und gezeichneter Landschaften, von Verkehrsanlagen, menschlichen Konstellationen und kommunikativen Akten sprechen eine eigenwillig genaue Sprache. Das Entrückte, wie auch das Verrückte der Normalität werden in der Komposition der Dinge und Personen auf ihren Bildflächen sofort sichtbar. Kaum ein Wort wird gesagt, aber der gestaltende Blick hat begriffen, erzählt ohne Worte.

ATLAS CINEMA | Marokko  | 22 min

SONNENALLEE | Deutschland  | 37 min

STYK |Tschechische Republik | 18 min
Atlas Cinema – Auf den weiten Flächen einer marokkanischen Wüste konkurrieren die imposanten Kulissenbauten eines Filmsets mit den spektakulären Landschaften des Atlas Gebirges. Was anfängt wie eine exzellent fotografierte Reportage über Tourismus an ungewöhnlichen Orten vermengt sich fast unmerklich mit dem diffusen Widerhall vergangener medialer Anstrengungen. Die Soundtracks hier gedrehter Sequenzen einer Bibelverfilmung oder Großfilme wie Lawrence of Arabia setzen ein, und Kuschels Film geht in seiner Schnittfolge über in den exakten Nachvollzug der Einstellungen dieser Filme. Die heilige Kaaba ist ein Bretterverschlag, durchs Bild laufende Touristen übernehmen unfreiwillig Rollen, und muslimische Extras verharren in Wartepositionen, bevor sie Christen spielen müssen.
Sonnenallee – Die Kamera fährt eine Straße in Berlin-Neukölln ab und richtet den Blick auf Fassaden, Läden und Schaufenster. Manchmal hält sie inne, der Filmschnitt durchsticht die Fassaden, und wir befinden uns im Inneren der Häuser: in einem arabischen Reisebüro, einer Schneiderei, einem  Nagelstudio, einem Restaurant, einer Arztpraxis, einem Kosmetiksalon, einem Friseurgeschäft und einem Hundesalon. Was dort an Kultur zu sehen ist, ist mehr als sensationell.
Styk – Prag 2009, Nahverkehr und öffentliche Räume, die Komik des Alltäglichen und der Anblicke, die es gewährt. Mitten im angeblichen Chaos wird die Kameraarbeit zu einer bewahrenden Kraft, die die Dinge ebenso auseinanderhält, wie sie sie zusammenbringt.“ (Text: Heinz Emigholz)