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Bild: Köhlernächte, Robert Müller, 2017 (Still)

 

Robert Müller

Köhlernächte

Dokumentation, HD, 92 min, 2017

In seinen schweren Gummistiefeln steigt Fränz Röösli auf den vier Meter hohen Kohlemeiler und sticht Löcher in den «Grind», wie er die Kuppel seines Meilers nennt. Weisser Rauch entweicht, umspielt den Köhler nach den Launen des Windes und verschwindet in die schwarze Nacht über dem Luzerner Entlebuch. Unaufgeregt und bildstark führt der Dokumentarfilm in die archaische Welt der Kohlenbrenner.

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Bild: Ulrike Mohr, KUNSTHAL 44, MØEN, Denmark, 2018

Ulrike Mohr

Carbon Geometry

Die Ausstellung Carbon Geometry von Ulrike Mohr zeigt bis zum 1. Juli 2024, Raumzeichnungen und Objekte.

Ulrike Mohr arbeitet an und mit Kulturtechniken, die bei uns fast in Vergessenheit geraten sind und nur kurz aufflackern, wenn der Grill mit Holzkohle befeuert wird.

Das Köhlerhandwerk, das den Rohstoff für Metallverarbeitung und Glasherstellung lieferte, aber auch das Material (Holz) konservierte, ist an einem Stück roher Holzkohle gut zu erkennen.

Die Künstlerin experimentiert hauptsächlich im größten Atelier der Welt, der Natur, die sowohl den Rohstoff Holz in seinen verschiedenen Formen als auch den für den Köhlervorgang notwendigen Raum zur Verfügung stellt.

Das gewonnene Material (Holzkohle) wird dann zu Raumzeichnungen – Zeichnungen, die als Installationen im Raum stehen oder in reduzierter Form als Artefakte gezeigt werden.

Ein in der Kunst weit verbreitetes Material, die Zeichenkohle, wird so in ihrer ursprünglichen (transformierten) Form selbst zur Grundlage der Zeichnung.

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Foto: Jakob Kirchheim. Reisefreiheit, Filmstill

14. Februar bis 15. April 2024

Jakob Kirchheim

Reisefreiheit

Animierte Dokumentation, HD, 77:49, 2022

Durch das 9-Euro-Ticket wurden im Sommer 2022 deutschlandweite Regionalzug-Reisen populär.
Seit vielen Jahren unternehme ich Reisen zwischen Berlin und München größtenteils auf diese Weise: ausschließlich mit Regionalzügen, mehreren Umstiegen und sehr vielen Haltestellen auf unterschiedlichen Strecken durch die ostdeutschen Länder. Ab Hof führt die Strecke meist mit der Alex-Bahn nach München.

Auf diesen Reisen ist umfangreiches Foto- und Videomaterial entstanden, das bis 2013 in fünf selbstverlegten Büchern verarbeitet wurde, Wochenend-Ticket, Quer durchs Land Bd. 1 bis 3 und Regio Reisen Berlin – Chemnitz. Neben kommentierten Fotostrecken und grafischer Fotobearbeitung fanden Recherchen zu den passierten Örtlichkeiten und damit verbundenen Ereignissen Eingang in die Bildbände.

Dieses und auf späteren Reisen entstandenes Material bildet den Fundus für das Video Reisefreiheit. Der Titel lässt sich ebenso auf die Wende-Zeit wie auf die eingeschränkten Bedingungen während der Pandemie beziehen. Orte, Namen, Beschilderungen wiederholen sich auf den jeweiligen Routen, die der Bahn-Fahrplan vorgibt. Derartiges Reisen ist sehr zeitintensiv in doppelter Hinsicht: Es dauert lange und die Zeit kann intensiv erlebt werden in Auseinandersetzung mit dem, was an optischen Sensationen auftaucht. Solche Tour de Force-Fahrten durch ostdeutsche und bayerische Provinzen bieten aufschlussreiche Einblicke in die mitunter „blühenden“ Landschaften, den Zustand der Bahnhöfe, Industrie- und Gewerbeanlagen und das, was man die Hinterhöfe Deutschlands nennen kann.

In künstlerischer Hinsicht ergeben sich vielfältige Thematiken und Herausforderungen, angefangen beim Fotografieren aus und in fahrenden Zügen bis zu Spiegelungen, Unschärfen, Bild-Aus- und
-Anschnitten und ihrer nachfolgenden Gestaltung als Bild-Sequenzen. Wiederholung in Variationen stellt sich als ein Grundmotiv ein. Fotografische Moment-Wahrnehmungen, perspektivische, zeitliche Bedingungen, subjektive Blickrichtungen konstituieren den Reise-Film-Ablauf. Was bereits fotografiert wurde, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Bildgedächtnis reaktiviert und wieder aber anders abgelichtet. Im Video verdichtet und kontrastiert die Montage Dokumentarisches mit malerisch-grafischer Interpretation bzw. Verfremdung. Das Video wurde im Herbst 2020 begonnen, es kann als Ganzes wie als Abfolge von 33 Kurzfilmen gesehen werden.

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Leo de Munk
Farben

Die Ausstellung Farben von Leo de Munk Eröffnet am 13. Februar 2024 um 18 Uhr und zeigt, bis zum 15. April 2024, Malerei und Objekte.

Das Werk von Leo de Munk ist farbenfroh und vielschichtig in Bezug auf Materialien und Verfahren, wobei er sich seit einigen Jahren auch dem Schwarz/Weiß zuwendet. Dies liegt vor allem an der verstärkten Hinwendung zur Druckgrafik und ein wenig an der Veränderung eines Produktes, das de Munk für seine Skulpturen verwendet, dem Wäschetrockner, der nur noch in schwarz/weiß produziert wird.

Im Zentrum seines skulpturalen Schaffens stehen alltägliche Gebrauchsgegenstände, meist billige bunte Kunststoffobjekte, die verformt ineinander verschmelzen und zu großen Gebilden anwachsen können.

Leo de Munks Werk kann als Kommentar zur uns umgebenden Überflussgesellschaft mit all ihren Reizen gelesen werden, die Interpretation bleibt aber den Betrachter*innen überlassen.

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Vorschau 2024

14. Februar – 15. April 2024

Leo de Munk

Eröffnung 13. Februar um 18 Uhr

24. April – 1. Juli 2024

Ulrike Mohr

Eröffnung 23. April um 18 Uhr

10. Juli – 9. September 2024

ALLES VI

Eröffnung 9. Juli um 18 Uhr

18. September – 18. November 2024

Tim Trantenrot

Eröffnung 17. September um 18 Uhr

27. November 2024 – 3. Februar 2025

Annika Hippler

Eröffnung 26. November um 18 Uhr

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Bild: Susanne Britz, 2023

Susanne Britz
CIRCUIT

Die Ausstellung CIRCUIT von Susanne Britz Eröffnet am 28. November 2023 um 18 Uhr und zeigt, bis zum 6. Februar 2024, ihren Kommentar zum Ort.

Ausgangspunkt von Susanne Britz transformativen Arbeiten sind Alltagsgegenstände aus genuin kunstfernen Lebensbereichen wie Wäscheständer, Geschirrmatten, Schaltpläne und Schablonen, Abflussrohre und Gymnastikbänder, alt und neu, Unikat und Massenware.

Diese Objekte aus Britz‘ heterogenem Materialpool werden zum primären Gestaltungsmittel ihrer Arbeiten, die meist raumbezogen und prozesshaft entwickelt werden und so in Beziehung zum umgebenden Raum treten.

In diesem Sinne interessiert Susanne Britz nicht das einzelne Objekt als solches, sondern sein Zusammenspiel in einem Beziehungsgeflecht, das die Künstlerin je nach Medium auf unterschiedliche Weise herstellt.

Durch die Integration jeder einzelnen Komponente in ein zeichenhaftes Gesamtgefüge erfährt dieses eine Umwertung. So verfremdet, verschiebt sich der Blick vom Einzelnen zum Ganzen. Unsere immer komplexer werdende, künstliche wie fragmentierte Alltagswirklichkeit wird von Britz mit einem Schmunzeln in laborartige Versuchsanordnungen verwandelt, die fremd und vertraut zugleich erscheinen.

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Bild: Darkness, Darkness, Burning Bright, Gaelle Rouard (Videostill)

28. November 2023 bis 06. Februar 2024

Gaelle Rouard
Darkness, Darkness, Burning Bright, 2022, 70 min, Coul 16mm

Erster Teil Präludium
Dunkelheit, Dunkelheit, brennend hell
In den Wäldern der Nacht
Weite blühende Wege, frische Zweige,
Haine voller Düfte, Vögel und Geflüster,
Der Ort, den man oft wiedersieht, und immer betrachtet
Wind, der am Fuße der Schornsteine gurgelt, die Monate, Stunden und Tage….

Zu den Fenstern, die ein schöner klarer Strahl trüben will,
So viele Strahlen, die alle zu spät kommen werden!
gekrönt
Von Freude und Blumen, im Weizen.
Wind, der unten an den Schornsteinen gurgelt, dass Monate, Stunden und Jahre….

Der Mond, die Sonne, der Himmel und die Sterne
Dort drüben, muhende Gruppen großer Ochsen mit trüben Augen
So dass sie, eingetaucht in ihre Süße und ihr Gebet
Klarer und besser gestimmt, kehren sie zurück.
Für diejenigen, die sie nackt und ohne Schleier sehen,
Der Mond, die Sonne, der Himmel und die Sterne!

Zweiter Teil Oraison

Dunkelheit, Dunkelheit, brennend hell

In den Wäldern der Nacht

Und der wahnsinnige Trieb dieser verzweifelten Seele,

Und das hatte, die Stirn kupfergekrönt, unter dem Mond

O geheimnisvoller Tod, o Schwester der Nächstenliebe.

Was für eine Seele sollte es sein, die in diesem alten Wald

Die, die Berge erklimmend, zum Himmel stürmt,

Große Nacht! August Heiligtum der Geheimnisse

Ahnherr des alten Meeres und Waldes

Zarte Kräuter, zehn

der Zweige, Stockrosen,

Und der Schatten, der bürstet, und der Wind, der knotet,

Und stark, mit den Fäusten seiner Wolken,

Am grünlichen Horizont die Sonnen zermalmt.

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Giorgio Cappozzo & Robert Gschwantner

20. September bis 19. November 2023

The Perfect Circle, 8:58 min, 2007

Ein spiegelglatter See. Auf dem Wasser ein Ruderboot, darin ein elegant gekleideter Mann. Das Boot erreicht das steinumfasste Ufer. Der Mann betritt die gestutzte Grasfläche, läuft die minimalistische Kante des Kanals ab. Vor ihm erstrecken sich seriell wiederholte Baumquadrate, ein Kreis aus Wasser, Perspektivlinien. Auf den ersten Blick scheint die Videoarbeit The Perfect Circle (2007) in einer utopischen Landschaft gedreht. Die kühle Atmosphäre betont die akkuraten Geometrien aus Bäumen, Grün und Wasser. Doch dieser Raum ist real: Es handelt sich dabei um den Grand Canal im Park von Versailles. André Le Notrê entwarf diese Topografie einer künstlichen Natur. Er nahm damit bereits im 17. Jahrhundert eine moderne Raumgestaltung vorweg, die später die europäische Stadtplanung dominierte. Haupt-, Quer- und Diagonalachsen werden durch rund-, halbrund- und sternenförmige Plätze verbunden. 350 Jahre später tauchen die Geometrien des Achsenkreuzes und Kreises wieder auf: fernab von Europa bei den Planungen eines chinesischen Großprojektes. Lingang New City, eine am Reißbrett entworfene Hafenstadt für 800.000 Einwohner bekommt zum Zentrum ebenfalls einen See. Der Entwurf des Architekten Meinhard von Gerkan sieht eine moderne Idealstadt vor, auch hier bildet das Wasser den Mittelpunkt.

The Reflected Hexagon, 9:04 min, 2010

Schneekristalle bestehen aus Wasser und werden in der Luft gebildet. Bei tiefen Temperaturen formieren sie sich zu einfachen sechseckigen Prismen. Wasser und Luft werden hier als Metaphern eingesetzt – für den antiken Hafen Portus bei Rom sowie den Flughafen Tegel in Berlin. Schneekristalle, Portus und Tegel haben eine Gemeinsamkeit: ihre sechseckige Form.

1974 wurde der Flughafen Tegel eingeweiht, dessen sechseckiger Terminal formal wie funktional viele Ähnlichkeiten mit der antiken Hafenanlage Portus (112 n. Chr.) aufweist, die rund um ein sechseckiges Hafenbecken angelegt wurde.

Ähnlich wie bei Flughafen-Gates gab es an den Kais nummerierte Säulen, die den Schiffen zum Anlegen zugewiesen wurden. Es gab Geschäfte zur Versorgung mit Lebensmitteln und eine „Palast-Lounge“ für die Elite, die darin die Wartezeit bis zum Ablegen ihres Schiffes überbrücken konnte. Das Hafenbecken konnte bis zu 200 Großgaleeren aufnehmen, die sich darin – wie die Taxis in Tegel – im Kreisverkehr bewegten. Die Bildung einer Wasserströmung wurde aber durch die sechseckige Form verhindert. Portus und Tegel waren internationale Umschlagplätze, die durch ihre einzigartige Form die Versorgung und den Austausch von Menschen und Waren zweier Metropolen in unterschiedlichen Epochen effektiv ermöglichten.

EYE-LAND, Robert Gschwantner, 5:07 min, 2014

IJsseloog – das IJssel-Auge – kann man sich als ein mythisches Gebiet vorstellen, eine Insel mit einem Loch am Rande der bewohnten Welt. Unendlich tief, verbirgt es, was die Zivilisation vor sich selbst verbirgt. Paradiesisch und ruhig, von Pflanzen bedeckt und von wilden Tieren bewohnt und für normale Besucherinnen und Besucher unzugänglich, beherbergt die Insel in ihrer Tiefe den giftigen Müll, den die Zivilisation nicht mehr tragen kann. Die von Menschenhand geschaffene Insel inmitten des Ketelmeers in den Niederlanden fungiert als eine Art Black Box für die selbstzerstörerischen Anhäufungen der Zivilisation – eine Geschichte, die in periodischen Abständen abgekapselt werden muss, um weitergehen zu können.

Die Insel IJsseloog wurde 1999 in Form eines Auges fertiggestellt, dessen Pupille ein kreisrunder See von einem Kilometer Durchmesser ist. Der See dient als Deponie für verseuchten Schwermetall-Schlamm, der sich in den letzten 150 Jahren an der Mündung des Rheins und der Maas abgelagert hat. Die auf der Insel gelagerte Menge an Giftmüll beträgt 23 Millionen Kubikmeter und wird noch für die nächsten 30 Jahre Platz bieten, bis sie voll sein und vollständig versiegelt werden wird. Wenn das Projekt wie geplant verläuft, wird die Insel nach ihrer Versiegelung in eine ökologische Ferieninsel umgewandelt werden.

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Robert Gschwantner

Backdrift

20. September bis 19. November 2023

Im Dezember 1999 havariert der Hochseetanker Erika vor der bretonischen Küste und verursacht einen enormen Ölteppich. Diesen metaphorischen Begriff für über das Meer schwappendes Öl habe ich in seine konkrete Bedeutung transferiert, indem ich vor Ort ausgeflossenes Erdöl einsammelte und damit dünne, transparente PVC-Schläuche füllte, aus denen ich zuvor einen Teppich geflochten hatte. Es war der Beginn einer Projektreihe, die sich mit europäischen Landschaften auseinandersetzt, die durch den Einfluss des Menschen auf außergewöhnliche Weise transformiert wurden. Ursprünglich auf die Ökologie ausgerichtet, erweiterte sich mein Fokus auf die topografischen Aspekte künstlicher Wasserlandschaften. Es sind Inseln, Seen, Kanäle, Wasserfälle, die aus politischen, wirtschaftlichen oder technischen Erwägungen konstruiert wurden und deren Entstehungsgeschichte teilweise Jahrhunderte oder Jahrtausende zurückliegt. Das Wasser konserviert diese artifiziellen Landschaftsformen und Grundrisse. Als Solitäre prägen sie die natürlich gewachsene Umgebung. Erdöl, Wasser, Schlamm und andere spezifische Relikte, die ich vor Ort sammle, werden wie Landschaftsreliquien bewahrt, indem sie als Füllmaterial für meine Teppiche und Bilder aus PVC-Schläuchen dienen. 

Raum 2

Die Teppiche der Serie Lost & Found sind eine Art Remake und Fortführung meines Projekts Merci Total über die Ölpest, verursacht durch den Untergang des Öltankers Erika vor 20 Jahren. Während eine Ölpest mehr oder weniger lokal begrenzt bleibt, verteilen sich in den Weltmeeren jährlich Millionen Tonnen von Plastikmüll, der zum Teil wieder an die Strände gespült wird.

Im Jahr 2020 habe ich an einem Strand der kleinen, unbewohnten griechischen Insel Yalis Plastikpartikel, Sand und Meerwasser gesammelt und in handgeflochtene Teppiche aus PVC-Schläuchen gespritzt. In den Schläuchen sinkt der Sand im Meerwasser nach unten, während Plastikteilchen nach oben steigen, sich gegenseitig blockieren und ein zufälliges Muster bilden.

Raum 1

τέχνη (Techni), das griechische Wort für Kunst, ist ein passender Begriff, um die Landschaft um den Kanal von Korinth zu beschreiben. Der Kanal, der im 19. Jahrhundert mit großem Aufwand gebaut wurde, ist ein gewaltiger Eingriff in die Natur, trennt den Peloponnes vom Festland und macht ihn zu einer Insel. Nur wenige Jahrzehnte nach seinem Bau verlor der Kanal seine Bedeutung für die Schifffahrt, da moderne Schiffe zu groß für eine Durchfahrt sind. Geometrie, Landschaft, Technik, Kunst und Geschichte sind Facetten meiner Bildobjekte. Jede Arbeit aus der aktuellen Werkreihe The Dividing Line besteht aus mehreren Schichten und damit verwobenen Perspektiven. Den Bildträger überspannen PVC-Schläuche, die mit Meerwasser aus dem Kanal gefüllt sind. Dahinter befindet sich eine Glasplatte, die zur Hälfte mit einem geometrischen Motiv überzogen ist. Die nicht bemalten Leerstellen geben den Blick frei auf einen im Bildgrund montierten Spiegel. Je nach Blickwinkel des Betrachtenden spiegeln sich darin aktuelle Satellitenaufnahmen und Landschaftsbilder rund um Korinth aus dem frühen 19. Jahrhundert, eingerahmt von einem klassischen Holzrahmen. Der Effekt des Auftauchens der Landschaften entsteht dadurch, dass sich diese Landschaftsmotive auf der Rückseite der geometrisch bemalten Vorderseite befinden. Indem die Landschaft als ephemeres Spiegelbild erfahrbar ist, schwebt sie wie eine Erscheinung im Raum und verschmilzt mit der konkret fassbaren Vorderseite zu einem komplexen Ganzen. (Robert Gschwantner, 2023)

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Bild: Bbeyond, 2022

PoDo – Performance Kunst Festival im studio im Hochhaus

1. bis 8. September 2023

In der Performance Kunst können Praktiken zusammengefasst werden, die sich nicht ganz in andere

Genres einordnen lassen. Daher ist auch die Praxis einer jeden Künstler*in einzigartig und hat ihre

eigenen Ziele und Prioritäten. Außerdem ist Performance Kunst oft mit dem Eingehen von Risiken

verbunden, sowohl in Bezug auf die künstlerischen Entscheidungen als auch auf die physischen

Anforderungen selbst. Risiko und „Care“ können im besten Fall zu kraftvollen und transformativen

Erfahrungen der Akteure und des Publikums führen.

Vo 1. bis 8. September 2023 zeigt das „studio im Hochhaus“ erneut zeitgenössische Performance

Kunst, die von lokalen und internationalen KünstlerInnen für diesen Anlass und Ort entwickelt

werden. Wir freuen uns besonders auf das studio im Hochhaus, denn es bietet interessante und

herausfordernde Rahmenbedingungen, vor allem im Zusammenspiel von Innen- bzw. Außenraum.

Es wird eine enge Zusammenarbeit mit der Grüntaler9 in Wedding stattfinden, die jeweiligen

Formate (Workshops, Gesprächsrunden, etc.) werden sich auf die beiden Orte verteilen.

Künstler*innen:

Lan Hung (Taiwan/Deutschland), Myriam Laplante (Kanada/Italien), Sylvie Tourangeau

(Kanada), Boris Nieslony (Deutschland), Aleks Slota (Polen/Deutschland),

Marta Bosowska (Polen), und andere

Anja Ibsch, die erneut hier kuratiert, arbeitet diesmal mit Adri Disman zusammen. Beide legen

besonderen Wert, Räume des Austauschs und der Begegnung zu gestalten, die seit dem Beginn der

COVID-19-Pandemie deutlich weniger vorhanden sind. Ihnen liegt es am Herzen, die

Risikobereitschaft und die Experimentierfreudigkeit der von ihnen eingeladenen KünstlerInnen zu

unterstützen.