Die in Berlin lebende Künstlerin Loretta Fahrenholz arbeitet in den Medien Film, Fotografie und Installation. Ihre fortlaufenden Untersuchungen zeitgenössischer Medienbedingungen improvisieren einen dezidiert post-cinematischen Ansatz des Dokumentarfilms, der digitale Nachbearbeitung und künstliche Intelligenz nutzt, um Wahrheiten über die gesellschaftliche Realität von heute zu enthüllen. Indem sie sich oft auf Hollywood-Genres wie Katastrophenfilme, Science-Fiction und Fantasy bezieht, konstruiert die Künstlerin hybride Doku-Erzählungen, bei denen der Bildschirm als eine neue Art von Schnittstelle zwischen dem Künstler und der Stadt, Körpern und Institutionen, dem Realen und dem Programmierten zu fungieren beginnt.
Documenta Dream, 2021, 16 min
In Anlehnung an das von der United States National Film Registry in ihren Bestand aufgenommene Home Movie „Disneyland Dream” aus den 1950er Jahren zeigt „documenta Dream” Amateuraufnahmen von verschiedenen documenta-Schauen, die die Ausstellungen aus der Perspektive des Publikums dokumentieren. Ausschnitte dieses Materials wurden zu einem Film zusammengeschnitten und dann auf verschiedene Flüssigkeiten wie Sonnenblumenöl, Aloe vera und Spülmittel projiziert: Als hausgemachte psychedelische Filter evozieren sie das Vergehen der Zeit im Fluss persönlicher Erinnerungen.
Mashes of the Afternoon, 2018, 14 min
Maya Deren und Alexander Hammid Avantgardefilmklassiker Meshes of the Afternoon aus dem
Jahr 1943, zeigt in düster-halluzinatorischen Bildern den Albtraum einer Frau, die einer schwarz
verhüllten Figur folgt, alltägliche Tätigkeiten und Bewegungsabläufe wiederholt und am Ende des
Nachmittags Selbstmord begeht.
Von Maya Derens 14-minütigem Film existieren im Internet mittlerweile zahlreiche Remakes und
Parodien. Loretta Fahrenholz rekonstruiert aus kurzen Ausschnitten dieser meist von Jugendlichen
auf YouTube veröffentlichten Versionen die Kameraeinstellungen und Schnittabfolge des Originals.
In ihrer Film-Collage Mashes of the Afternoon greift sie Derens Stilmittel der Wiederholung auf,
multipliziert und variiert durch die verschiedenen Akteure zusätzlich die Perspektive und
verallgemeinert so das in die Gegenwart transferierte surreal-depressive Szenario. (Matthias Michalka)
My Throat, My Air, 2014, 17 min
Über voralpenländische Bergketten und Autobahnzubringer wandert der Blick in eine Wohnung im
Münchner Westend. Dort beobachtet My Throat, My Air das Familienleben des ehemaligen
Fassbinder-Schauspielers, Warhol-Mitarbeiters und Horrorfilm-Regisseurs Ulli Lommel. Statt einer
konventionellen Dokumentation des Bohèmien-Haushalts folgt die Kamera den narrativen Impulsen
der Familienmitglieder. Die Kinder inszenieren hypnotische Sterbeszenen, während ihre Mutter
behauptet, aus einer anderen Dimension zu kommen, wo alles „ätherisch und körperlos“ sei. Die
Eltern-Kind-Beziehungen sind spontan improvisiert und werden von den Protagonisten immer
wieder umgeschrieben. Die Geräusche einer elektrischen Zahnbürste, eines Staubsaugers, eines
Klaviers und andere alltägliche Klänge interpunktieren die gedehnte Zeit eines kollektiven
Tagtraums.
Annika Hippler
was zusammengehört
Die Ausstellung was zusammengehört von Annika Hippler ist bis zum 3. Februar 2025 zu sehen.
Annika Hippler beschäftigt sich mit Licht als künstlerischem Material und erforscht in ihren Arbeiten den Einfluss von Licht und Bewegung auf Raum und Wahrnehmung. Ihr besonderes Interesse gilt der Umsetzung von analog-immersiven Lichträumen, welche bestehende Orte so transformieren, dass neue Erfahrungen möglich werden. Mit Verweisen in die Wissenschaft entstehen kinetische Installationen, Lichtinstallationen und Interventionen im öffentlichen Raum.
Die aktuelle Ausstellung basiert auf biografischen Aspekten der 1978 in West-Berlin geborenen Künstlerin. So untersucht sie die kontrastierenden industriellen Standards offizieller Lichttemperaturen im Ost- und Westteil der Stadt Berlin. Ein weiteres Element bildet das homöopathische Mittel „Murus Berlinensis (Berlin Wall)“, das helfen soll emotionale Barrieren zu überwinden und bei Gefühlen von Isolation und Weltschmerz verabreicht wird.
Fotos: Annika Hippler
BERLIN EXCELSIOR
Erik Lemke, Dokumentarfilm, Deutschland 2017, 87:18 Min
Der anonyme Berliner Stahlbetonbau Excelsior ist für viele seiner Bewohner nur Zwischenhalt. Sehr bald schon soll das Leben besser werden und jeder hilft sich auf seine Art: Mit „Invisible Make-up” will der 49-jährige Michael an frühere Erfolge als Escort-Boy anknüpfen. Claudias Zeit als Tänzerin ist zwar vorbei, neue Fotos sollen ihr jedoch den Weg zurück auf die Bühne ebnen. Norman will mit seinem Start-Up „ChangeU” anderen Menschen zum Glück verhelfen, und sich selbst zu einem schicken Sportwagen. Kaum einem gelingt es, sich den Reizen der Erfolgsgesellschaft zu entziehen.
Inhalt
Aus den Fenstern der Skybar Solar im 16. und 17. Stock des Excelsior-Hauses können sich Berlin-Entdecker einen Überblick über die Stadt verschaffen, und übersehen doch das interessantere Panorama, dass sich direkt unter ihnen verbirgt – in jedem der 514 Apartments des ehemals größten Wohn- und Geschäftshauses der Stadt.
Michael wohnt im 14. Stock und sagt, er hätte fast nichts zu verlieren. Ohne Hemmungen macht sich der smarte Holländer um 20 Jahre jünger, empfängt einen neuen Lover und gibt via Internet Tipps zum unauffälligen Schminken. Sie sind Teil der Antwort, wie man wohl „bei Jungs landen“ kann. Michael bietet auch Escortdienste an. Er möchte gern sein Leben zurück, das er früher hatte: tolle Dinge machen und einfach mal etwas kaufen können…
Norman aus der 12. Etage sagt von sich, er sei „hyperaktiv und schnelllebig“. Der Kindererzieher und Reiseleiter will es mit 30 Lebensjahren endlich schaffen. Mehr Geld, mehr Anerkennung! Als Life-Coachs wollen er und sein Kumpel Patrick mit Partys und Fitness Menschen dabei helfen, Selbstbewusstsein aufzubauen. Dabei hängt Norman selbst eher durch. Doch das offenbart er höchstens vor seiner Mutter, wenn scheinbar nichts mehr geht.
Claudia ist Empfangsdame im Restaurant „Solar“. Das Ex-Revuegirl hat gerade noch einmal Schauspiel und Ökonomie studiert. Für den Schritt in die Selbständigkeit sei es „noch nicht der Moment“. Stattdessen schlüpft Claudia für Bewerbungsfotos immer wieder in auffällige Kleider, angetrieben vom unbestimmten Wunsch, wieder Fuß zu fassen im Showbusiness.
Unterstützung erfahren Claudia, Michael und Norman vom wendigen Thüringer Richard, ebenfalls Bewohner des Hauses, der sich mal als Fotograf, mal als Unternehmensberater ausgibt und scheinbar für alles die richtige Lösung weiß.
Auch das Excelsior-Haus selbst war oft genug Objekt hochfliegender Pläne, die immer wieder scheitern. Fernsehbeiträge der 60er Jahre preisen die besonderen Vorzüge des attraktiven Neubaus an. Nur wenige Jahre später muss er zwangsversteigert werden.
Die Bewohner nehmen den Ort an, wie er ist. Für die meisten ist es nur eine Zwischenstation – für einige unter ihnen schon seit mehr als fünf Jahrzehnten.
REGIE-STATEMENT
In einem ähneln sich die Bewohner des Excelsior-Hauses. Sie halten sich selbstverständlich nur „vorübergehend“ in dem gesichtslosen Betonkoloss auf. Bald schon soll es besser werden und sie ziehen weiter – keiner scheint je anzukommen.
Hat es etwas Besonderes auf sich mit dem Gebäude, das seinem Namen Excelsior (lat. für ‚Das Erhabene‘) seit über 50 Jahren gerecht zu werden versucht? Oder ist das ewige Leben in der Warteschleife Ausdruck unserer Zeit?
Ein vages Lebensgefühl zu dokumentieren gelingt nur durch genaues Beobachten. BERLIN EXCELSIOR verliert sich nicht in den biographischen Details seiner Protagonisten, sondern schaltet nur kurz in ihre Lebensfilme. Wo Geschichten und Figuren nicht ganz auserzählt werden, bleibt Raum für Identifikation.
mit
Claudia Mittag, Norman Specht, Michael van Gemert, Richard Hebstreit u.a.
Kamera ANDRÉ KRUMMEL
Schnitt & Ton ERIK LEMKE
Schnittberatung MONIKA SCHINDLER
Dramaturgische Beratung PAWEL REINHARDT
Komponist TOBIAS BURKARDT
Sound Design SEBASTIAN TESCH
Mischung ANSGAR FRERICH
Redaktion JENS STUBENRAUCH
Produzent PETER ROMMEL
Buch ERIK LEMKE & ANDRÉ KRUMMEL
Regie ERIK LEMKE
Mit freundlicher Unterstützung von
BKM – DIE BEAUFTRAGTE DER BUNDESREGIERUNG FÜR KULTUR UND MEDIEN
MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG
DFFF – DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS
KURATORIUM JUNGER DEUTSCHER FILM
FFA – FILMFÖRDERUNGSANSTALT
Biographien der Filmemacher
ERIK LEMKE wurde 1983 in Dresden geboren. Er studierte von 2004 bis 2007 an der Staatlichen Universität für Film und Fernsehen in St. Petersburg bei Dmitri Sidorow Dokumentarfilmregie. Seinen Master legte er 2008 an der École Supérieure d’AudioVisuel in Toulouse ab. Nach einer Anstellung als Trickfilmanimator bei Balance Film in Dresden lebt er seit 2010 als selbstständiger Editor und Filmemacher in Berlin.
Neben Tätigkeiten als Editor u.a. bei der Web-Dokumentation „Europa: Die Ostgrenze“ (Regie:Tawan Arun/Joris Rühl, Gewinner Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2013, Kategorie Multimedia) und als After-Effects-Composer beim Animationsfilm „Alois Nebel“ (Tomáš Luňák, Welturaufführung Internationale Filmfestspiele Venedig 2011, Auszeichnung als Bester Animationsfilm beim Europäischen Filmpreis 2012) arbeitet Erik Lemke an eigenen Dokumentarfilmen.
BERLIN EXCELSIOR ist sein Regiedebüt bei einem dokumentarischen Langfilm.
FILMOGRAPHIE (Auswahl)
2021 HOMÖOPATHIE UNWIDERLEGT?
Dokumentarfilm (86 min)
2017 BERLIN EXCELSIOR
Dokumentarfilm (87 min), Produktion Rommel Film in Koproduktion mit dem RBB
2016 MICH VERMISST KEINER!
Kurzdokumentarfilm (28 min), Premiere DOK Leipzig 2016, Publikumspreis der Mitteldeutschen Filmnacht beim Filmfest Dresden 2017
2013 FAKING OF PÄWESIN
Mockumentary (18 min), gefördert von der Brandenburgischen Landeszentrale für
Politische Bildung und der Gemeinde Päwesin
2007 EINE RUSSISCHLEKTION
Kurzdokumentarfilm (15 min), produziert im Rahmen des Kurzfilmwettbewerbs „All
humans are born free and equal…” (Stiftung Erinnerung und Zukunft, Goethe Institut)
Tim Trantenroth
Fassadenarbeiten
Ausstellungsdauer: bis 18. November 2024
Tim Trantenroth beschäftigt sich in seinen Arbeiten, vorwiegend Malerei auf verschiedenen Materialien bis hin zu Wänden, mit Ausschnitten vor allem des urbanen Raumes. Meist sind die Vorlagen Architekturen, wie die klaren Strukturen von Fassaden mit ihren Fensteröffnungen, aber auch die allgegenwärtigen Absperrungen oder Überwachungsapparate, die er formal und farblich vereinfacht, mit Schlagschatten versieht und seiner Bildkomposition anpasst. Tim Trantenroth zeigt das uns umgebende, den Stadtraum prägende Fassadenbild und zeigt die Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Ungegenständlichkeit, so erforscht er mit seiner Malerei die Welt und hinterfragt Selbstverständlichkeiten.
2017 wurde Tim Trantenroth als Professor für Malerei/Grafik an die Hochschule der bildenden Künste Essen berufen. Seit 2006 hat er zahlreiche Projekte realisiert, darunter 2017 die Wandmalerei für das Humboldt Forum im Berliner Schloss (Standort: Treppenhaus über Portal 5).
poetry\\\sound September bis Dezember 2024
Eine jährliche Reihe in Kooperation mit dem Veranstaltungsort ausland. In diesem Jahr liegt der Fokus auf internationalen Lyriker:innen (Übersetzungen ins Deutsche liegen vor), zum anderen auf Musiker:innen, die von einem „klassischen Instrumentarium“ ausgehen, um dieses dann elektronisch zu erweitern, zu verfremden, zu dekonstruieren …
Sonntag, 8. September, 16 Uhr
Lesung: Donna Stonecipher \\\ Konzert: Fredrik Rasten
Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr
Lesung: Marko Pogačar \\\ Konzert: Lisa Simpson (Agente Costura)
Bild: Bild: Wolf & Ritterskamp, Arts + Crafts Spectacular #2, 2012 (Still Ausschnitt)
Die eingereichten Videoarbeiten zu ALLES VI
Sonja Alhäuser
Hochzeitstorte, 2019, 3:06 min
Der Film zeigt das entstehen meiner Hochzeitstorte als Gemeinschaftsprojekt und Akt der Vorfreude auf das Fest. Der Zeitraffer unterstreicht die ruhige stetige Wachsen des im Zentrum stehenden Tortenturmes bis hin zur Verzierung.
Film und Schnitt: Martin Christel
David Braithwaite
Personal Rewilding, 2024, 4:21 min
Dieses Projekt begann während der Pandemie. Um meine Gesundheit zu verbessern, begann ich zu joggen, um den Kontakt mit anderen Menschen zu minimieren, tat ich dies nachts, wenn die Parks meistens leer waren. Ich vermied so weit wie möglich die Wege, lief durch Gras, zwischen den Bäumen, in der Dämmerung, bei Mondschein und das bei jedem Wetter. Mir kam in den Sinn, dass es nicht sicher sein könnte, dies zu tun. Doch war mir klar, dass meine Vorfahren höchstwahrscheinlich auch nachts über unwegsames Gelände gelaufen waren, und so muss ich letztlich auch dazu in der Lage sein. Mir kam es vor, dass mein Körper Fähigkeiten entwickelt hat, die Umwelt auf eine Weise wahrzunehmen und auf sie zu reagieren, die mir als industrialisierter Mensch nicht mehr direkt bewusst war. Um mich beim Laufen mit dieser wilderen Seite von mir selbst zu verbinden, versuche ich, mir vorzustellen, wie ein Tier zu sein, wie ein Tier zu handeln und wie ein Tier zu fühlen. Ein Hirsch kann mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald rennen, wobei er selten oder nie darauf achtet, wo er mit seinen Füßen landet, und dennoch stolpert oder fällt er nicht. Wie schafft er das? Woher wissen seine Füße, wo sie zwischen all den Steinen und Ästen sicher landen können? Habe ich auch diese Fähigkeit? Seit beginn des Projektes fühle ich mich mehr mit mir selbst, mit meiner Umgebung und mit den anderen Lebewesen, denen ich unterwegs begegne, verbunden.
Dieses Video wurde gemeinsam mit Werner Kernebeck unter dem Künstlernamen WER DA konzipiert und entwickelt. Größtenteils wurden die Strecken tagsüber gefilmt, obwohl ich sie meistens nachts laufe.
Simone Brühl
Sub / kutan, o. J., 6:48 min
Diese Videoarbeit richtet ihren Fokus auf einen in der Gesellschaft und in der Kunstwelt unterrepräsentierten Teilbereich des menschlichen Körpers, dessen Funktion unter der Hautober fläche im Verborgenen statt findet. Der Betrachter wird Augenzeuge einer Bewegungsabfolge, die trotz ihrer offensichtlichen Darstellung nur einen kleinen Teil eines größeren, übergeordneten Zusammenhangs offenbart, den es zu deuten, zu verknüpfen oder neu zu benennen gilt.
Andreas Drewer
Baustelle, 2024, 5:51 min
Eine dünne Abdeckfolie flattert seitlich aus einer Wolke heraus auf himmelblauem Grund. Nach einer langsamen Überblendung zeigt sich statt der Wolke ein vertikales Segment eines Ziegelbaus. Die Folie bewegt sich nun im scheinbar luftleeren schwarzen Raum. Bisweilen dreht sich der Wind und die Folie wird in die unteren Fensteröffnungen gesogen. In diesen Momenten werden die Zitate bzw. Textzeilen, die in Teilen hinter der wehenden Folie hervorschauen, gänzlich sicht- und lesbar. In der Kombination der sehr reduzierten Zitate von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Friedrich Nietzsche, dem Alten Testament und zweier kommentierender Sätze wird ein Zusammenhang zwischen Realitätsebenen, dem Tod Gottes und fanatischer Gewalt hergestellt. Im letzten Viertel des Videos geben unrhythmisch aufploppende Rechtecke verschiedener Größe den Blick auf weitere Segmente der Baustelle frei.
Uwe Jonas
Was ist los in Deutschland?, Episode 1, 2024, 2:03 min
Versucht der Frage nachzugehen, warum die sichtbaren gesellschaftlichen Erscheinungsformen und Entwicklungen immer unverständlicher werden. Das schließt politisches und individuelles Handeln ein: Etwas von der großen Sehnsucht nach einfachen Lösungen, das Gefühl von Überforderung, Vernachlässigung und Hilflosigkeit, das weit verbreitet zu sein scheint. Dieser scheinbar allgemeine Wille, dass alles so bleiben soll, wie es ist, oder besser noch, so werden soll, wie es war…
Bisher erschienen Episode 1 – 3, fortlaufend
Peter Kees
Unser täglich Brot gib uns heute, Lebensmittelsprenung #1, 2023, 2:19 Min
Andreas Koch
Tatsächlich lese ich gerne Zeitung, 2024, 5:50 min
Susanne Kutter
Akteneinsicht – Hansa Nord, 2022, 15 Min
Petra Lottje
AUSNAHMEZUSTAND, 2023, 8:25min (ohne Ton)
„Ich habe 26 Menschen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Geschlechts eingeladen, vor der Kamera einer leichten Choreographie zu folgen. Sie berühren einander am Kopf, Rücken, ertasten gegenseitig ihre Hände.“
Die Darsteller sind nicht zu erkennen, Gesichter sind nicht zu sehen.
Meine Intention war, dass es wunderbar wäre, wenn sich Menschen öfter auf diese Weise begegnen könnten: vorsichtig, tastend, liebevoll, körperlich wahrnehmend, ohne Gefahr. Denn das halte ich für einen „Ausnahmezustand“.
Mayumi Okabayashi
Touch in Timescale, 2019, 1:48 min
Maria-Leena Räihälä
COSMIC EGGing, 7:51 min
Teil 1: Leibniz, Pangu und das Kosmische Ei, 2010, Sound: the RotTT (Manuel Bonik, Sean Marquardt, Mic Mikina, Micha Schroetter) und verschiedene Vogelsounds
Teil 2: NotenEnten 2012, Sound Micha Schroetter and verschiedene Vogelsounds
Teil 3: Muna, 2013, Sound: robot und singschwan.
Matthias Schamp
Schubberstücke, Kunst für Schweine, 2024, 13:15 min
Sylvia Schultes
Stein Inn Wasser, 2012, loop 8,24 min
Der Film erscheint wie eine abstrakte malerische Anmerkung über die fraktalen Muster der Wasserreflektionen. Es ist aus ca. 70 überblendeten Fotos vom Inn entstanden. Der Film hat eine sehr langsame Film-Bewegung wie Malerei in Bewegung. (Verkaufspreis 35,- auf einer DVD)
Wolf & Ritterskamp
Arts + Crafts Spectacular #2, 2012, 7:53 min
Arts + Crafts Spectacular #2“ lässt das Museum zur Sitcom werden und verwebt auf unangestrengte Art humorvoll Geschichten unterschiedlicher Protagonisten. Mit dabei: Jeff Koons und Cicciolina, Bruce LaBruce, Yoko Ono und John Lennon, Tris Vonna-Michell und eine lebendig werdende Arbeit von Maurizio Cattelan.
Bild: Uwe Jonas, 2024
ALLES VI
Elisabeth Ajtay – Sonja Alhäuser – Michelle Alperin – Stefka Ammon – Nándor Angstenberger – Christoph Bangert – Heike Kati Barath – Gabriele Basch – Kai-Annett Becker – Matthias Beckmann – Christoph Beer – Thomas Behling – Nora Below – Arnold Berger – Holger Biermann – Gunnar Borbe – Patrick Borchers – Kai Bornhöft – David Braithwaite – Susanne Britz – Simone Brühl – Ingmar Bruhn – Thomas Bruns – Astrid Busch – Dirk Busch – Claudia Busching – Frieder Butzmann – Michele Caliari – Alexander Callsen – Kyung-hwa Choi-Ahoi – Herbert De Colle – Marula di Como – Chris Costan – Henrike Daum – Dellbrügge & de Moll – Nanett Dietz – Annedore Dietze – Chris Dietzel – Andreas Drewer – Tina Dunkel – Rouven Dürr – Irena Eden & Stijn Lernout – Manfred Eichhorn – Jürgen Eisenacher – Dana Engfer – Sabine Fassl – Christel Fetzer – Frederik Foert – Franziska Frey – Sabine Friesicke – Agustín García García – Ingo Gerken – Manfred Gipper – Katrin Glanz – Thorsten Goldberg – Kerstin Gottschalk – Massoud Graf-Hachempour – Hinrich Gross – Robert Gschwantner – Kim Dotty Hachmann – Zandra Harms – Klaus Hartmann – Lisa Haselbek – Ulrich Heinke – Andreas Helfer – Gerhard Himmer – Annika Hippler – Peter Hock – Reinhard Hölker – Birgit Hölmer – Ralf Homann – Alexander Horn – Esther Horn – Fabian Hub – Franziska Hübler – Irène Hug – Franziska Hünig – Gunilla Jähnichen – Zora Jankoviće – Thomas Jehnert – Gabriele Jerke – Uwe Jonas – Yuki Jungesblut – Nikos Kalaitzis – Mi Jean Kang – Peter Kees – Werner Kernebeck – Annette Kisling – Ulrike & Günther-Jürgen Klein – Susanne Knaack – Andreas Koch – Silke Koch – Eva-Maria Kollischan – Karen Koltermann – Inge Krause – Christine Kriegerowski – Käthe Kruse – Annette Kuhl – Susanne Kutter – Patricia Lambertus – Nina Langbehn – Gesa Lange – Michael Lapuks – Seraphina Lenz – Sabine Linse – Pia Linz – Christine Lohr – Agnes Lörincz – Petra Lottje – Sarah Lüttchen – Rei Matsushima – Matthias Mayer – Udo Meinel – Manfred Michl – Ulrike Mohr – Mariella Mosler – Leo de Munk – Berit Myrebøe – Marcell Naubert – Joe Neave – Gertrud Neuhaus – Gabriele Obermaier – Mayumi Okabayashi – Juergen O. Olbrich – Jürgen Paas – Lydia Paasche – Jürgen Palmtag – Roman Pfeffer – Andrea Pichl – Torsten Prothmann – Katja Pudor – Emily Pütter – Maria-Leena Räihälä – Thomas Ravens – Andrea van Reimersdahl – Kai Richter – Gerda Riechert – Daniel Rödiger – Matthias Roth – rasso rottenfusser – Maja Rohwetter – Maike Sander – Walter Santoni – Matthias Schamp – Gisela Schattenburg – Sandra Schlipkoeter – Christiane Schlosser – Alexandra Schlund – Nadja Schöllhammer – Sylvia Schultes – Richard Schütz – Anton Schwarzbach – Olivia W. Seiling – Spunk Seipel – Fabian Seiz – Tanja Selzer – Soji Shimizu – Hildegard Skowasch – Jan-Peter E.R. Sonntag – Marie Lynn Speckert – Christina Speer – Carmine Speranza – Petra Spielhagen – Anne Staszkiewicz – Alexander Steig – Christian Stock – Stock’n’Wolf & Ritterskamp – ststs – Betty Stürmer – Lorant Szathmary – Vastiane Tamayo – Thea Timm – Asami Togawa – Peter Torp – Tim Trantenroth – Dorit Trebeljahr – Petra Trenkel – Andrea Übelacker – Yvonne Wahl – Klaus Walter – Ivo Weber – Vincent Wenzel – Markus Willeke – HS Winkler – Andreas Wolf – Anna Zakelj – Majla Zeneli – Julia Ziegler – Sandra Zuanovic – H.H. Zwanzig
Bilder: Thomas Bruns
Bilder: Thomas BrunsBilder: Thomas Bruns
Bild: Köhlernächte, Robert Müller, 2017 (Still)
Robert Müller
Köhlernächte
Dokumentation, HD, 92 min, 2017
In seinen schweren Gummistiefeln steigt Fränz Röösli auf den vier Meter hohen Kohlemeiler und sticht Löcher in den «Grind», wie er die Kuppel seines Meilers nennt. Weisser Rauch entweicht, umspielt den Köhler nach den Launen des Windes und verschwindet in die schwarze Nacht über dem Luzerner Entlebuch. Unaufgeregt und bildstark führt der Dokumentarfilm in die archaische Welt der Kohlenbrenner.
Die Ausstellung Carbon Geometry von Ulrike Mohr zeigt bis zum 1. Juli 2024, Raumzeichnungen und Objekte.
Ulrike Mohr arbeitet an und mit Kulturtechniken, die bei uns fast in Vergessenheit geraten sind und nur kurz aufflackern, wenn der Grill mit Holzkohle befeuert wird.
Das Köhlerhandwerk, das den Rohstoff für Metallverarbeitung und Glasherstellung lieferte, aber auch das Material (Holz) konservierte, ist an einem Stück roher Holzkohle gut zu erkennen.
Die Künstlerin experimentiert hauptsächlich im größten Atelier der Welt, der Natur, die sowohl den Rohstoff Holz in seinen verschiedenen Formen als auch den für den Köhlervorgang notwendigen Raum zur Verfügung stellt.
Das gewonnene Material (Holzkohle) wird dann zu Raumzeichnungen – Zeichnungen, die als Installationen im Raum stehen oder in reduzierter Form als Artefakte gezeigt werden.
Ein in der Kunst weit verbreitetes Material, die Zeichenkohle, wird so in ihrer ursprünglichen (transformierten) Form selbst zur Grundlage der Zeichnung.